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5 km oder 9037 km?

Der Allesesser «Omnivore», wie er in der Fachsprache genannt wird, ist die häufigste Ernährungsform in der Schweiz. In der Schweiz wird pro Jahr und Kopf 50,9 kg Fleisch konsumiert. Schauen wir über die Grenze nach Deutschland beträgt der Fleischkonsum 60 kg pro Kopf pro Jahr. Bei einer solchen Menge an Fleisch könnte es einem schlecht werden und von der CO2 Belastung reden wir schon gar nicht.

Ich stelle mir immer wieder die Frage, wie können wir den Konsum des Fleisches eingrenzen? Vielleicht müsste man nicht nur Körperwelten ausstellen, sondern mal eine Halle mit 8 Mio. Fleischbergen à 50,9 kg? Bei dem Gedanken läuft es mir kalt den Rücken hinunter.

Oder wir ändern die Verfassung und zwingen die Bevölkerung ihre Ernährungsform zu ändern? Stellt sich nur die Frage, welche Ernährungsform dann am ehesten Sinn macht.

Nehmen wir mal den Pescetarier. Eine Untergruppe der Vegetarier, die zwar kein Fleisch essen, dafür Fisch. Der Fleischkonsum wäre geregelt. Dafür tauchen andere Probleme auf, wie die ausgefischten Meere und die belastenden Schadstoffe wie Quecksilber und Mikroplastik, die ich wieder im Fisch finde. Somit ist diese Ernährungsform auch nicht die richtige.

Dann vielleicht doch Veganer. Hier wird auf alles was vom Tier stammt verzichtet. Es werden keine Tiere geschlachtet und auch der Honig der Bienen wird nicht gegessen. Wer hier konsequent sein will, der verzichtet auch beim Anziehen auf Wolle, Seide, Ledergürtel und in den Kosmetika keine Produkte mit Bienenwachs. Selbstverständlich sind auch beim alljährlichen Kerzenziehen keine Bienenwachskerzen erlaubt.

Fleischersatz gibt es ohne Ende: Kokosmilchjoghurt, Cashew Käse, Tofu Burger, Mandelmilch etc. Der Markt ist so steigend wie die Yogaarten auf Erden. Und alles ist so nachhaltig. Kokosmilch aus Indonesien, Soja aus Korea, Mandeln aus Kalifornien, Cashews aus Brasilien. Ich war immer der Meinung, dass Google alles weiss. Aber sucht mal einen Kokosnussbauer in der Schweiz oder einen Cashew Käser. Ihr glaubt es nicht. Es gibt auch im Muotatal keinen.

Doch dann endlich stosse ich auf eine Ernährungsform, die nun all dem doch ein Ende setzen kann: Flexitarier! Sind das diejenigen, die sich noch nicht entscheiden konnten? Ja fast. Hier wird nur an speziellen Anlässen ab und an mal Fleisch oder Fisch konsumiert. Wichtig ist den Flexitariern die Herkunft und Haltung der Tiere. Das ist eine Form, die mir im Grundsatz gefällt und ist vielleicht die Lösung des weltweiten Problems.

Am Ende des Tages macht es manchmal Sinn sich die Frage zu stellen: Fleisch vom Biobauern aus der Nachbarschaft 5 km entfernt oder Käseersatz aus Ca–shewkernen aus Brasilien 9037 km entfernt. Wo ist der CO2 Ausstoss grösser?