1,216 Milliarden Menschen leben in Afrika. Damit ist Afrika der zweitgrösste Kontinent der Welt. Mit Ausnahme von Südafrika befindet sich die Fitnessbranche in einem frühen Entwicklungsstadium.
Die wachsende Internetabdeckung, die der Bevölkerung ermöglicht auch ausserhalb der grossen Städte Online zu sein, steigert das Fitnessbewusstsein und den Wunsch gut auszusehen und sich gut zu fühlen. Hierdurch wird das Marketing und somit auch die Bekanntheit und Verbreitung von Fitnessangeboten in allen Teilen Afrikas schneller wachsen und zur Beschleunigung dieses Trends beitragen.
Der Trend, Fitness im Land zu etablieren schreitet voran. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene sowie die wachsende Mittelschicht werden zunehmend begeisterungsfähig sein. Nachdem sich in Südafrika die Fitnessbranche bereits vor Jahren etablierte (Virgin Active ist seit über 10 Jahren dort mit 70 Clubs präsent), ist heute Ostafrika der Zielmarkt für das neue Fitnesswachstum. Kenia, Äthiopien und Tansania sind daran, sich der Fitnesswelle anzuschliessen.
Die Preise zeigen sich diversifiziert. Lokale Fitnessclubs verlangen 35-45 Euro pro Monat, wobei neue Center der Oberklasse über 100 Euro monatlich verrechnen. In letzter Zeit tauchen immer mehr Budgetketten auf, mit Preisen von ca. 20 Euro pro Monat.
Tabelle: Ostafrika auf dem Weg zum mittleren Einkommen
Die ostafrikanische Bevölkerung liegt heute bei über 435 Millionen Menschen, mit einem schnell wachsenden Einkommensniveau. Aktuell gibt es ca. 170 Fitnessclubs in Ostafrika, Experten rechnen mit einem explosiven Wachstum in den nächsten fünf Jahren von aktuell 51’000 auf über 400’000 Mitglieder. Nairobi verfügt über eine der grössten Fitnesscentergemeinden mit einem aktiven Bodybuilding-Verband (KBBF). Auch Cross-Fit Games finden hier statt.
Vielseitige Möglichkeiten für Investoren, Berater und Ausrüster
In dieser frühen Phase gibt es viele Möglichkeiten für Investoren, Berater, Ausrüster und Mitarbeitende aus Europa, sich in diesem Markt einzubringen:
- Eröffnung von eigenen Clubs und Beteiligung an Ketten, die sich entwickeln
- Angebote von Fitnessausbildungen für den lokalen Markt
- Investitionen, um „First Mover-Vorteile“ durch internationales Wissen und lokale Verbindungen zu erzielen
- Lieferanten, um sich mit einem eigenen Büro oder einem lokalen Vertrieb niederzulassen und sowohl neue Geräte als auch gebrauchte Produkte zu verkaufen
- Partnerschaften mit Einkaufszentren und Immobilienbesitzern
- Schnelle Aufstiegschancen für Mitarbeitende
Yves Preissler, ursprünglich aus Deutschland, hat über 20 Jahre in der Fitnessszene im Mittleren Osten verbracht und ist einer der ersten Berater für Fitness in Ostafrika. Er beschreibt die Entwicklung mit folgenden Worten: «Das Training junger Afrikaner ist Teil einer sich wandelnden Mentalität und Anpassung an eine internationale Kultur der Gesundheit und Fitness. Auf dem gesamten Kontinent entsteht eine wachsende fitness-orientierte Kultur».
Natürlich ist Fitness in Afrika nichts Neues. Äthiopien ist stolz auf seine Langstreckenlauf-Kultur und die Resultate bei internationalen Wettbewerben und bei den Olympischen Spielen. Aber der Kontinent ist noch nie für eine aktive Trainingskultur bekannt gewesen. Doch in den letzten fünf Jahren haben sich immer grössere und professionellere Fitnessstudios auf dem Markt durchgesetzt.
«Die Expansion jeder afrikanischen Fitnesskette erfordert Strategie, Netzwerke und mehr Kapital, welches in den meisten Ländern nicht so leicht verfügbar ist, und stellt daher eine grosse Chance für ausländische Investitionen dar» ergänzt Preissler.
Eine UK-Kette wird Ende 2018 ihr erstes Fitnesscenter auf dem afrikanischen Kontinent eröffnen, und zwar in Nairobi, Kenia. Laut Planung sollten es schnell 20 Center in Ostafrika werden.