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Das Höhenbalancetraining Neue Möglichkeiten in der Prävention und Therapie durch ein intermittierendes Hypoxietraining (IHT/IHHT)

Höhentraining ist in der Regel bekannt als Trainingsmethode des Spitzensports, insbesondere in den Ausdauersportarten. Inzwischen hat sich das Einsatzspektrum erweitert, so dass ein Hypoxietraining nicht nur eine Möglichkeit zur Leistungssteigerung darstellt, sondern zunehmend im Bereich der Prävention aber auch als Therapieform einer wachsenden Zahl gesundheitsbewusster Menschen angeboten werden kann. Diese innovative Trainingsmethode wird in zahlreichen gesundheitsorientierten Einrichtungen erfolgreich angeboten und bietet gerade Fitness- und Rehaeinrichtungen die Möglichkeit sich noch stärker im Gesundheitsmarkt zu etablieren und sich somit zukunftsfähig zu positionieren. Doch zuerst möchten wir die theoretischen Grundlagen des Höhenbalance-Konzeptes darstellen.

Mit weniger Sauerstoff zu mehr Leistung und Vitalität

Hypoxie ist die Folge eines verminderten Luftdrucks und einer geringeren Luftdichte in der Atmosphäre bzw. eines reduzierten Sauerstoffangebotes im arteriellen Blut. Es wird aber häufig übersehen, dass der prozentuale Anteil (20,9%) der Sauerstoffmoleküle bis in eine Höhe von ca. 1400 m unverändert bleibt, d.h., ausschliesslich der abnehmende Luftdruck ist die Ursache für den O2-Mangel im Gewebe. Das bedeutet allerdings in der Umkehrfunktion, wenn eine gewünschte Höhe bei unverändertem Luftdruck (normobar) erreicht werden soll, muss das Verhältnis Stickstoff-Sauerstoff verschoben werden. Dieses Prinzip liegt dem Höhenbalancetraining zugrunde. Hier wird ein sauerstoffreduziertes Gemisch

  1. in Trainingsräume eingeleitet, in denen ein gezieltes Cardio- oder Kraftausdauertraining durchgeführt wird oder
  2. das O2-reduzierte Gemisch wird über eine Komfortmaske im Sitzen oder Liegen eingeatmet.

Mit dem aktiven Training in Hypoxie wird laut Studien ein um bis zu 30 Prozent höherer Wirkungsgrad als bei einem konventionellen Cardiotraining erzielt.

Das intermittierende Hypoxietraining (IHT/IHHT) ist die passive Variante. Darunter versteht man das abwechselnde Atmen von Bergluft mit normoxischer (IHT) oder hyperoxischer (IHHT, vermehrter Sauerstoff) Luft. Die Kunden führen diese Art des Trainings bequem im Sitzen oder Liegen durch. Auch hier zeigen zahlreiche Studien schnelle und nachhaltige Verbesserungen bezüglich: Stress, Bewegungsmangel, Übergewicht, Immunabwehr, Lunge, Herz-Kreislauf, Autoimmunerkrankungen, Borreliose, etc.

Nobelpreis für Medizin

Für die Erforschung der Hypoxie auf die menschlichen Zellen wurde 2019 der Nobelpreis für Medizin verliehen. Als wesentliche Faktoren für die positive Wirkung wurden hierbei die Veränderungen im Bereich der Energiebildung, speziell der Mitochondrien, sowie der Durchblutung und der Gefässreaktion postuliert. Wenn Sauerstoffmangel im Blut durch die Niere festgestellt wird, kommt es zur Aktivierung von HIFalpha. Dieser Faktor induziert wiederum die Aktivierung von Substraten, z. B. Glukose, die Neubildung von Blutgefässen sowie die Veränderung des Mitochondrienprofils und der Enzym– synthese. Damit verbessern diese zellulären Strukturen ihre Kapazität, um den eingetretenen Sauerstoffmangel im Sinn einer komplexen Regulation zu kompensieren, was einfach ausgedrückt zu einer verbesserten Sauerstoffversorgung aller Zellen führt.

Schematisch dargestellt sieht das so aus:

Diese Übersicht weist zunächst auf die enorme Komplexität hin, mit welcher die meisten Organe auf einen O2 – Mangel reagieren. Wesentlich ist jedoch der zeitliche Einsatz der einzelnen Funktionen, der zwischen Sekunden und Stunden liegen kann.

Hervorzuheben ist die Reaktion der Mitochondrien und Rezeptoren. Erstere zeigen bereits nach Minuten und wenigen Stunden Veränderungen, die weit vor denen der Blutneubildung liegen.

Mitochondrien wechseln schnell in einen physiologischen Schwellungszustand, der zunächst als Zeichen einer erhöhten Aktivität und als Signal für andere Strukturen zu deuten ist. Um der belastungsbedingten erhöhten Energieanforderung gerecht zu werden, zeigen Mitochondrien Einschnürungen und folgend danach Teilungen. Sowohl an Muskel- und Lebermitochondrien wurden übereinstimmend von verschiedenen Arbeitsgruppen festgestellt, dass sowohl die Zahl, die Oberfläche und das Volumen von Mitochondrien nach einem IHT – Training zunehmen. Wesentlich ist daraufhin zu weisen, dass die geteilten Mitochondrien auf Grund der eigenen DNA vollständig funktionsfähig sind. Mitochondrien können verschleissen und sind dann verantwortlich für eine verstärkte Bildung schädlicher Sauerstoffradikale. Mittlerweile geht die Medizin davon aus, dass sehr viele Zivilisationskrankheiten auf eine sogenannte sekundäre Mitochondriopathie zurückzuführen sind.

Einfach, sicher und erfolgreich umsetzbar

Das Höhenbalancetraining unterstützt den Anpassungsprozess auf der mitochondrialen, endothealen und mikrozirkulatorischen Ebene. Der Kunde wird beim Training permanent kontrolliert und gesteuert, so dass der Personalaufwand eher gering ist und ein erfolgreiches und sicheres Training gewährleistet wird. Natürlich werden alle Trainer und Therapeuten aus- und weitergebildet, so dass das Konzept von Anfang an erfolgreich und sicher umgesetzt werden kann. Eine Behandlung umfasst ca. 10–15 Sitzungen, die 45–60 Minuten dauern. Der Kunde sitzt in einem bequemen Sessel oder liegt entspannt auf einer Liege. Über eine Komfortmaske wird die sauerstoffreduzierte Luft eigeatmet. Die Behandlung beginnt meist mit einem Höhenäquivalent von 2500 m und wird auf 4000 gesteigert.

Das Höhenbalance Konzept kann für folgende Zielgruppen eingesetzt werden:

VITALBALANCE – Natürlich mehr Vitalität

Das kontrollierte Einatmen der Höhenluft im Sitzen oder Liegen führt zu vielfältigen Reaktionen im Stoffwechsel was zu einer schnelleren Regeneration, besserem Schlaf, erhöhtem Stressabbau, Senkung des Blutdruckes und der Regulation des Blutzuckerspiegels führt. Mittlerweile wird diese Methode auch in Deutschland erfolgreich bei Schlafproblemen, nitrostativem Stress, Chronischem Erschöpfungssyndrom (CFS), Stoffwechselstörungen, Asthma u.v.m. eingesetzt. Bereits nach wenigen Hypoxie-Anwendungen spürt ihr Kunde eine deutliche Verbesserung der bisherigen Symptome und die Zunahme an Vitalität.

Durch Hypoxietraining können sich die Patienten besser entspannen und ihre Schlafstörungen minimieren. Dieser Effekt kommt dadurch zustande, dass durch die Hypoxieatmung der Stoff NO (Stickstoffmonoxid) vermehrt freigesetzt wird, was zur Gefässerweiterung und zur Ausschüttung entspannungsfördernder Botenstoffe des Parasympathikus führt.

PERFORMANCEBALANCE –

Leistungssport für Ihre Kunden

Die Programme richten sich an alle sportaktiven Menschen, die mit dem gezielten Einsatz von Höhenluft ihre Leistungsfähigkeit schnell und effektiv steigern wollen. Studien belegen eine Steigerung der maximalen O2-Aufnahme bereits nach 12 Hypoxieeinheiten um bis zu 6%. Zahlreiche Olympiasieger nutzen die von der Firma Höhenbalance weiterentwickelte Technologie.

CALORYBALANCE – Hypoxietraining zur Gewichtsreduktion

Höhenluft zügelt den Appetit, steigert den Kalorienverbrauch in Ruhe und beim Training und optimiert somit den Stoffwechsel. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigten hierbei grösseren Gewichtsverlust und Fettabbau als bei herkömmlichen Fitnesskonzepten. Dr. Florian Lippl und seine Kollegen von der Maximilians Universität München vermuten, dass der Effekt auf einem erhöhten Grundumsatz sowie dem verminderten Appetit beruht. Tatsächlich stieg der Leptin-Spiegel bei einem verringerten Sauerstoffpartialdruck im Blut von etwa 52 mmHg signifikant. (Ärztezeitung online)

Hypoxie und Corona

Die Höhenbalance airPoint Systeme sind alle mit sogenannten Hepafiltern ausgestattet und filtern somit 99,9 % der in der Umgebungsluft befindlichen Bakterien und Viren, so dass die Luft nicht nur sauber sondern auch für Allergiker geeignet ist. Aus den oben erwähnten Ausführungen ergeben sich vor allem in der Prävention als auch in der Rehabilitation nach einer Corona Infektion viele interessante Ansatzpunkte, denn bei einem kontrolliertem Höhentraining wird auch immer die Lunge trainiert, was früher erfolgreich in den zahlreichen Schweizer Höhenkliniken umgesetzt wurde.

Weitere Infos unter www.hoehenbalance.de

Autor: Dipl. Sportwiss. Harry Mutschler

In der Schweiz werden die Höhenbalance-Konzepte durch TUM Sports vertrieben. www.tum-sports.com