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Equipment oder ein gesunder Körper – wo ist Hightech gefragt?

Morgens 7 Uhr am Start des Nationalpark Bike Marathons. Da stehen sie nun – all die Biker mit ihren top ausgerüsteten Bikes. Alles stimmt vom «Velo-Söckli» bis hin zum Schweissband unter dem Helm, alles farblich abgestimmt. Der Geruch von Dul-X und Perskindol liegt in der Luft, so dass es mir meine Atemwege freilegt. Die Nervosität kann man sichtlich spüren und es erinnert mich an «alte» Zeiten, als ich meinen Bruder Wochenende für Wochenende an die Rennen begleitete.

Noch zwei Minuten bis zum Startschuss. Ein ungleiches Paar steht im Startblock 4 nebeneinander. Man könnte meinen, dass hier zwei Generationen aufeinandertreffen. Jedoch nicht der Altersunterschied lässt mich dies denken, nein, die Ausrüstung. Es sieht fast so aus, als hätte man einen Hightech Biker und ein Biker aus den ersten Stunden dieser Sportart nebeneinander hingestellt für ein Foto über die Entwicklung dieser Sportart.

Vom Dialekt her ist einer aus Zürich und der andere aus Bern. Aber nicht nur die Aussprache unterscheidet die beiden, sondern eben vor allem das Equipment. Der aus Zürich stammende Fahrer ist auf dem absoluten Top Hightech Stand was eine Bike Ausrüstung hergeben kann. Schätzungsweise kostet sein Bike sicherlich über 10’000 Franken. Es gibt nichts, was nicht auf dem neusten Stand der Technologie ist. Automatische Federgabel, die sich selbst arretiert, wenn du bergauf fährst und sich beim Abwärtsfahren wieder löst. Sitzposition kannst du ebenfalls, während dem Fahren verstellen und der Helm so aerodynamisch wie seine Kleidung. Nichts ist dem Zufall überlassen. Also nur das Beste. Ich hoffe doch auch seine Kondition.

Ganz gegensätzlich der Berner: Legere Kleidung, Bike-Shorts, Bike-Shirt, dass sicher im Wind noch ein bisschen flattert wie sein Pferdeschwanz, der unter dem Helm hervorschaut. Das Bike, na ja, hat auch schon bessere Zeiten gesehen. Das einzig «Neue», denke ich, ist die Federgabel, die er nachgerüstet hat.

Dann der Startschuss und alle preschen los als wäre es in der nächsten Kurve schon wieder vorbei.

Im Zielgelände fahren nun die ersten Biker ein. Auch der Fahrer aus Bern. Nur der Fahrer aus Zürich ist noch nicht über die Ziellinie gefahren. Und plötzlich taucht er auf. Ganz erstaunt, dass sein Startnachbar bereits im Ziel angekommen ist.

Als er sich erholt hat, stehen die beiden Biker einander gegenüber und der Zürcher will wissen, was denn der Berner anders gemacht hat. Und warum er viel besser gefahren ist als er.

Ich höre den Berner anständig sagen: «Ich gehe regelmässig ins Fitnessstudio und trainiere Kraft und Balance. Daneben trainiere ich zweimal pro Woche auf dem Bike, ernähre mich gesund, achte auf genügend Schlaf und nehme Mikronährstoffe zu mir, damit ich kein Defizit aufweise. Einfach so wie ich es immer schon gemacht habe.»

Und dann meint er zum Schluss: «Es kommt nicht immer auf die beste Ausrüstung an. Schlussendlich muss die Form stimmen und da lohnt es sich ein bisschen mehr Geld in seinen Körper zu investieren, als ins Equipment.»