Editorial Fitness Tribune – 182
11. Oktober 2019
eGym NEXT Schweiz in Wolhusen
11. Oktober 2019

Migros News

Kaum ein Artikel erlangte eine so hohe Beachtung in der Schweizer Fitnessbranche, wie die Reportage der Migros in der letzten Ausgabe der FITNESS TRIBUNE. Anscheinend interessiert es die Leute, was der grösste private Arbeitgeber und grösster Fitnessanbieter des Landes macht. Auch in dieser Ausgabe gibt es einiges über die Migros zu berichten:

Verkauf von MFIT, Gerüchte, offizielle Stellungnahme

Noch gibt es keine offiziellen News über den Verkauf von MFIT. In der Gerüchteküche wird zwar gemunkelt, dass MFIT von der Migros Zürich übernommen wird und die Center in Activ Fitness umgewandelt werden. Dies wäre auf jeden Fall für die Kunden, die Mitarbeiter und auch die Migros selbst die beste Lösung. Die FITNESS TRIBUNE hat offiziell angefragt. Der Mediensprecher der Migros liess verlauten, dass die Genossenschaft Ostschweiz den Verkaufsprozess von MFIT im Juli gestartet hat. Sobald der neue Eigentümer bestimmt ist und entsprechende Verträge unterzeichnet worden seien, würde die Migros darüber informieren. Zu Gerüchten nimmt die Migros Ostschweiz keine Stellung.

Anfang 2020 kratzt Activ Fitness an der 70er-Marke

Activ Fitness ist auch ohne MFIT die grösste Kette der Schweiz und wird 2020 über 70 Standorte aufweisen. Im September und Oktober haben drei neue Studios in Vezia (Lugano Nord), am Kreuzplatz in Zürich und im Centre Balexert in Genf eröffnet. Ein weiteres aussergewöhnliches Studio steht in Genf auf dem Programm. Am neuen SBB-Bahnhof Eaux-Vives entsteht der Komplex O’Vives, in dem ein Activ Fitness auf Ende November eröffnet werden soll. Anfang 2020 wird dann die Eröffnung des Centers in Volketswil anstehen.

Ab Sommer 2020: Fitnesspark Stadelhofen ersetzt den Fitnesspark Münstergasse

Bessere Anbindung an den öffentlichen Verkehr und mehr Trainingsfläche: Die Genossenschaft Migros Zürich (GMZ) plant beim Bahnhof Stadelhofen einen Ersatzstandort für den Fitness-park Münstergasse. Die neue Anlage verfügt über eine Sauna, verzichtet aber auf ein Hamam. Bis zur Neueröffnung des Fitnesspark Stadelhofen im Sommer 2020 führt der Fitnesspark in der Münstergasse seinen Betrieb regulär fort.

FlowerPower Fitness wird zu Migros Fitnessclub

Der Name FlowerPower Fitness hat immer schon polarisiert, auch innerhalb der Migros. Die Erfinder von FlowerPower waren Jochen Müller und Boris Caminada-Reinhardt, die dann ihr Center in Biel an die Migros Aarte verkauften. Da Jochen Müller sich bei der Migros bis zum Direktor hochgearbeitet hatte, wurde der Name beibehalten. Im Frühling 2018 verliess Jochen Müller die Migros. Er ist inzwischen beim Konkurrenten Let’s Go Fitness für die Expansion in der Deutschschweiz zuständig.

Dass nun nach dem Abgang von Jochen Müller der Name gewechselt wird, erstaunt deshalb die Branchenkenner nicht. Die Genossenschaft Aare lanciert per ersten November die neue Fitnessmarke «Migros Fitnessclub». Das neue Format zeichnet sich unter anderem durch sein modulares Angebot aus. Der erste Fitnessclub eröffnet an der Christoffelgasse in Bern. Auch die bestehenden Flower-Power-Fitnesscenter werden im November zum Migros Fitnessclub.

Insgesamt betreibt die Migros Aare in den Kantonen Bern, Solothurn und Aargau aktuell drei Only Fitness, elf Flower Power, drei Fitnessparks und das Bernaqua.

Ob der Name Migros Fitnessclub gut oder schlecht ist, bleibt Geschmackssache. Was aber nicht ganz einleuchtet ist, warum die Migros Aare ihre Standorte nicht gleich nennt, wie die Migros Basel. Die Migros Basel nennt ihre Center «Migros Fitnesscenter». Die Migros Aare nennt nun ihre Center «Migros Fitnessclub». Auch die Logos sind nicht gleich. Man hätte hier die Chance gehabt, die zahlreichen unterschiedlichen Formate der Migros zu konsolidieren. Nun gibt es halt die Migros Fitnessclubs und die Migros Fitnesscenter.

Kahlschlag in der grössten regionaler Genossenschaft

Der Sparhammer saust nun auch bei der Migros Aare runter. Die grösste regionale Genossenschaft des Migros-Imperiums kündigte Ende September den Abbau von rund 300 Stellen an. Dieser erfolgt in den nächsten 24 Monaten und steht im Zusammenhang mit einer neuen Unternehmensstrategie, wie es in einer Mitteilung heisst.

Laut Migros Aare umfasst das Effizienzprogramm namens Fokus über 100 verschiedene Initiativen. Diese würden laufend über die ganze Organisation hinweg umgesetzt. «Bis Ende 2021 wollen wir damit Kosten in Höhe von drei Prozent des Umsatzes einsparen», sagt die Sprecherin weiter. Das sind rund 100 Millionen Franken an Einsparungen pro Jahr.

Im vergangenen Jahr erzielte die Migros Aare einen Umsatz von 3,4 Milliarden Franken. Sie beschäftigt 11’874 Mitarbeitende.

Klubschule wird neu zur Konkurrenz der Fitnesscenter

Die Klubschule Migros ist einer der grössten Anbieter der Schweiz in Sachen Gruppenkurse. Bisher hatte die Klubschule ihr eigenes Kurssystem. Man buchte einen Kurs für eine gewisse Anzahl Lektionen. Ein flexibles Abo-System, wie es die Fitnesscenter haben, welches erlaubt, mit einem Abo alle Kurse zu besuchen, kannte man bei der Klubschule bisher nicht.

Nun startet die Klubschule mit flexiblen Abos für Bewegungs- und Entspannungskurse. Das Angebot soll laufend erweitert werden und ist zur Zeit in den Kantonen Aargau, Bern und Solothurn, in Basel, St. Gallen und Winter-thur, in Zürich und Rapperswil sowie im Wallis verfügbar.

Die Klubschule war im Kursbereich bisher kaum Konkurrenz zu den Fitnesscentern. Durch ihr eigenes System, sprach die Klubschule eine andere Kundschaft an. Mit diesem neuen flexiblen Abo-System wird die Klubschule aber zur Konkurrenz der Fitnesscenter. Gerade für weibliche Kundinnen der Studios, welche nur Gruppenkurse besuchen und nicht an den Geräte trainieren wollen, wird das neue System der Klubschule nun eine Alternative zum Fitnesscenter. Das neue Kurs-Abo kostet im Jahr CHF 999.-.