INTENZA Fitness – Mehr als nur Cardiogeräte
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Muskeltraining viel wichtiger als impfen

Von Roger Gestach

Kennen Sie das Sprichwort: «Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast»? Eines ist klar; mit Statistiken lässt sich die Wahrheit verzerren, so wie dies derzeit vonseiten der staatlichen Medien und unserer Politik geschieht. Denn aus der Zunahme der Neuinfektionen eine so grosse Gesundheitsgefahr abzuleiten, entspricht aus meiner persönlichen Sicht einfach nicht der Realität.

Klar das Corona-Virus ist hochansteckend und auch viel schlimmer als eine normale Grippe. Lesen Sie hierzu die Reportage über Heidi Harms (Seite 20), die an Covid-19 erkrankt war. Ich bin deshalb dafür, dass Risikogruppen geschützt werden und ich kann auch mit einer Maskenpflicht an Orten mit sehr vielen Leuten gut leben. Doch wir sollten endlich mit einem aufhören: Angst zu verbreiten! Wir müssen lernen mit dem Virus zu leben.

Mitte April 2020, als sich die Covid-19-Todesfälle in Europa auf einem Höhepunkt befanden, stellte ein französischer Schäfer, der tausende Schafe besitzt, ein Video online. Darin erklärte er, wie er vorgeht, wenn er die Schafe scheren, impfen oder auf die Schlachtbank führen muss. Das effektivste Mittel ist der imaginäre Wolf. Denn genau auf das Signal hin, dass ein Wolf sich der Herde nähert, rennen die Schafe wie von Sinnen in den Stall. Dort angekommen, sind sie erst mal froh, dem Wolf entkommen zu sein. Und in dieser Angst lassen sie alles mit sich geschehen. Ob es den Wolf nun wirklich gab oder nicht, ist ihnen egal. Sie sind froh, in Sicherheit zu sein.

Erst hiess es «Flatten the Curve», dann musste die Verdoppelungszahl herhalten, dann der R-Faktor. Und dann kam die Nachricht, die zeigt um was es wirklich geht: Die Pandemie ist dann zu Ende, wenn es einen Impfstoff gibt. Ja, es sterben Menschen an Covid-19 und dies ist schlimm. Doch die Ärzte und Spitäler in der Schweiz, Österreich und Deutschland waren bisher nie überlastet. Der prophezeite Kollaps ist bisher nie eingetreten. Es mussten sogar Ärzte und Spitäler Kurzarbeit anmelden. Mittlerweile lässt sich feststellen, das vor allem eins dem Virus zum Opfer gefallen ist: Die Kommunikation darüber. Hatte man als letztes die «Flatten the Curve-Strategie» erfolgreich durchgesetzt, ist die Strategie mittlerweile zu einem kopflosen Eiertanz, sowohl in der Politik wie auch in den Medien, verkommen. «Die zweite Welle ist da» hört man jetzt. Oder was passiert, wenn die «normale» Influenza nun auch auf das Corona-Virus trifft? Die einzige Lösung scheint in der heilbringenden Impfung zu liegen.

Durch die verhängten Massnahmen konnten sicher zahlreiche Menschenleben gerettet werden. Doch stehen sie im gerechten Verhältnis zu den geplatzten Lebensträumen, vernichteten Existenzen, hohen Suizidraten, zerrissenen Freundschaften, Angstzuständen und einer Spaltung der Gesellschaft, wie wir sie bisher noch nicht kannten?

Dass zahlreiche Menschen das Vertrauen in die Politik verloren haben, zeigen die Demonstrationen gegen die Corona-Politik. Zuerst wurde versucht, die Demonstration pauschal zu verbieten, weil die Ansteckungsgefahr zu gross sei. Als dies nicht klappte, rief man dazu auf, der Demo fernzubleiben, da es ohnehin nur eine Ansammlung von Verschwörungstheoretikern, «Aluhüten», «Covidioten» und Rechtsextremen sei. Ich war selber nie auf einer Demonstration. Ich kenne aber einige Leute die es waren persönlich und diese Leute sind auf keinen Fall Verschwörungstheoretiker oder Rechtsradikale. Selbstverständlich gibt es diese Ausnahmefälle auch, man darf aber nicht pauschalisieren. Wenn die Klima-Jugend auf die Strasse geht oder gegen Rassismus demonstriert wird, gehen die Medien definitiv nicht so negativ mit dem Demonstranten um, wie bei den Corona-Gegnern. Was mich ebenfalls massiv stört ist, dass Videos anders denkender Experten teilweise auf YouTube wieder gelöscht werden. Kein Wunder, dass man dann skeptisch wird. Es ist im Moment sehr schwierig zu unterscheiden, welchen Medien man glauben kann. Natürlich kursieren auf Facebook sehr viele Fake-News. Es ist aber bei weitem nicht so, dass alle News der Corona-Gegner gefakt sind. Oft ist es auch eine Frage der eigenen Wahrnehmung. Es gibt schliesslich nicht die eine richtige Wahrheit. Die Wahrheit ist immer im Ermessen des Betrachters.

Und für alle die jetzt denken der Gestach ist ein Corona-Gegner. Dies stimmt nicht. Ich werde mich voraussichtlich auch gegen Corona impfen lassen. Aber ich bin sehr besorgt was gerade passiert, vor allem die Spaltung der Gesellschaft bereitet mir grosse Sorgen. Nach aktuellen Angaben des Schweizer Fernsehen (Hauptausgabe Tagesschau Ende September 2020) sind in der Schweiz nur 10 Prozent der Bevölkerung Corona-Gegner und 90 Prozent finden, dass die Regierung alles richtig gemacht hat. An dieser Statistik zweifle ich sehr. In meinem privaten wie auch geschäftlichen Umfeld ist der Anteil der Corona-Gegner um einiges höher. Das heisst nun entweder stimmt die Statistik nicht oder die Personen in meinem Umfeld, welche sich sehr oft intensiv mit Fitness befassen, sind der Meinung, dass es für die Gesundheit viel Wichtigeres gibt (z. B. Muskeltraining) als die Bekämpfung dieses Virus.

Ich bin überzeugt, wenn unsere Kinder in der Schule mehr Sport machen würden und die ganze Bevölkerung ab dem 16. Lebensjahr bis ans Lebensende zweimal in der Woche ein gezieltes und effizientes Muskeltraining an den Geräten absolvieren würden, dann wäre unsere Welt bald eine andere! Das Gesundheitssystem würde komplett zusammenbrechen. Spitäler, Arztpraxen, Physiotherapeuten, Psychiater und die ganze Pharmaindustrie hätte sehr viel weniger Arbeit. Ganze Berufsgruppen würden zusammenbrechen. Dafür bräuchte es viel mehr Fitness- und Gesundheitscenter und der Trainer würde zu einem der meistbeachteten Berufe der Welt werden. Selbstverständlich haben da grosse Lobbyisten kein Interesse an einem solchen Szenario. Oder haben Sie sich auch schon mal gefragt, wieso in der Hauptausgabe der Tagesschau des Schweizer Fernsehen seit Corona nie darüber berichtet wurde, wie man das Immunsystem stärkt.

Den «Vogel abgeschossen» hat das BAG (Bundesamt für Gesundheit) im August. Mit einer grossangelegten Kampagne machten sie Werbung mit dem Slogan: «Leider helfen Muskeln nicht gegen Viren, Hygieneregeln schon». Dank einer grossen Intervention der Branche, insbesondere des SFGV, wurde diese Kampagne des BAG wieder eingestellt. Der grosse Schaden war aber bereits angerichtet: Denn die Kampagne war zwei Tage grossflächig in der ganzen Schweiz zu sehen (Online, Print, Plakate, Social Media..). Für einen grossen Teil der Bevölkerung, die der Meinung sind, dass ein bisschen Bewegung für die Gesundheit ausreichend sei, ist ein weiterer Grund erbracht worden, sich nicht im Fitnesscenter anzumelden.

Also, wenn die anderen die Wichtigkeit des Muskeltrainings nicht verbreiten, dann bleibt unserer Branche nichts anderes übrig, als das Heft selber in die Hand zu nehmen! Die Verbände machen dies bereits mit verschiedenen Massnahmen. Dies reicht aber nicht! Es liegt an jedem Einzelnen dies zu tun. Am besten fangen Sie damit an, dies in Ihren eigenen Reihen zu tun, bei den Mitgliedern und deren Umfeld. Lesen Sie hierzu den spannenden Artikel von Andreas Bredenkamp, auf was es bei Vorträgen ankommt.