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Neue Konkurrenz kommt: Die Bewegungspille!

In der Schweiz, in Österreich und Deutschland trainieren nur 10-15 Prozent der Bevölkerung in einem Fitnesscenter. Das Potential für zukünftige Neukunden ist also noch sehr gross.

Um das Potential auszuschöpfen können, muss es der Fitnessbranche gelingen, die Couch-Potatos von der Wichtigkeit des Muskeltrainings zu überzeugen und sie zu motivieren, sich vom Sofa zu erheben.

In der letzten Ausgabe der FITNESS TRIBUNE haben wir über Autosensitives Training berichtet (Ausgabe Nr. 179 ab Seite 38). Innovative Firmen sind daran, mit Hilfe der EMS-Technologie, Kleider zu entwickeln, welche den Couch-Potato den ganzen Tag mit Trainingsreizen berieseln, ohne dass er dabei selber aktiv trainieren muss.

An meinen früheren Schulungen für Fitnesstrainer habe ich mir immer jeweils einen Spass erlaubt und erzählt, dass es irgendwann mal eine Pille geben würde, die uns fit machen und das Training ersetzen würde. Eigentlich habe ich selber nicht an meinen dummen Spruch geglaubt.

Erst vor kurzem berichtete das Wissensmagazin „Einstein“ im Schweizer Fernsehen, dass die Pharmafirmen schon seit zehn Jahren an der Bewegungspille forschen würden.

Bewegung verändert Hirn, Psyche und den ganzen Körper. Die Forschung entdeckt gerade das «Wundermittel Bewegung»: Der Muskel ist unsere körpereigene Apotheke und Training lässt die Hirnzellen spriessen. Kein Wunder, sucht die Pharmaindustrie nach der Bewegungspille.

Die positiven Auswirkungen von Training in Pillenform? Weltweit wird daran geforscht. Das Salk Institut in den USA behauptet nun, erste Erfolge mit der Bewegungspille zu haben. Die Nachfrage in einer unter Bewegungsarmut leidenden Gesellschaft wäre wohl gewaltig.

Die grossen Schweizer Pharmafirmen geben keine Auskunft, ob sie ebenfalls an der Bewegungspille forschen. Gemäss der Sendung „Einstein“ ist aber davon auszugehen, dass alle grossen Pharmaunternehmen an der Bewegungspille forschen würden.

Hätte eine Bewegungspille Folgen für die Fitnessbranche? Eine Bewegungspille wird die Fitnessbranche niemals ersetzen. Eine Bewegungspille könnte aber zur Folge haben, dass das Wachstum der Fitnessbranche irgendwann endet, weil der Couch-Potato sich dann sicher für die Pille und gegen das Training entscheiden würde.

Damit die Bewegungspille bei den heute Trainierenden nie zur Alternative wird, muss es der Fitnessbranche gelingen, dass die Kunden zwei Sachen beim Training erreichen:

  1. Das Training muss Spass machen.
  2. Der Kunde muss seine Trainingsziele erreichen.

Gerade bei Punkte 2 (Trainingserfolg) hat unsere Branche noch grosses Potential nach oben. Schlimm wäre für die Fitnessbranche, wenn eine Mehrheit der Leute irgendwann mit der Pille mehr Erfolg hätten als beim Training.

Die gute Nachricht zum Schluss: Bis eine Bewegungspille schliesslich auf den Markt kommt und bewilligt wird, vergehen noch rund 20 Jahre. Ob so eine Pille dann überhaupt massentauglich ist oder nur an kranke Personen abgegeben wird, steht noch in den Sternen. Die Fitnessbranche hat also noch viel Zeit, nach Lösungen zu suchen, wie die Kunden noch mehr Spass am Training haben und wie die Trainingserfolge gesteigert werden können.