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Belastungshäufigkeit im Krafttraining – Wie oft sollte man seine Muskeln trainieren?

Neben vielen anderen Belastungsfaktoren, die Art und Ausmass von Trainingseffekten beim Krafttraining beeinflussen, spielt eine Variable für die Kontinuität und damit für die Erfolge des Trainings eine ganz besondere Rolle: die Belastungshäufigkeit. Wie oft in der Woche muss man also überhaupt trainieren, um Muskelmasse aufzubauen?

Jeder kennt es: Neben Beruf, Haushalt, Familie und sonstigen Verpflichtungen findet man immer weniger Zeit für Sport und die eigene Gesundheit. Daher ist es für viele von besonderem Interesse, zu wissen, wie viel Zeit sie investieren müssen, um optimale Ergebnisse zu erreichen.

Eine Metaanalyse von Schoenfeld et al. (2016) konnte die Frage nach den Effekten unterschiedlicher Belastungshäufigkeiten beim Krafttraining auf die Muskelmasse dahingehend beantworten, dass die zu erwartende Steigerung des Muskelquerschnitts bei einer Frequenz von zwei Trainingseinheiten pro Woche grösser ist als bei einem Turnus von einmal in der Woche. Aus diesem Grund sollte man sich, sofern in jeder Trainingseinheit alle grossen Muskelgruppen des Körpers bean-sprucht werden, mindestens zweimal in der Woche Zeit nehmen, um die Muskulatur zu reizen. Da fortgeschrittene Kraftsportler mehr Belastungsvolumen benötigen, um weitere Muskelzuwächse zu erreichen, müssen entweder mehr Trainingseinheiten pro Woche oder mehr Übungen und Sätze pro Einheit eingeplant werden.

Eine Untersuchung von Thomas und Burns (2016) beschäftigte sich daher mit der Fragestellung, inwiefern sich im Training unterschiedliche Häufigkeiten bei gleichem wöchentlichen Gesamtvolumen, also gleicher Anzahl von Übungen, Sätzen und Wiederholungen, auf die Steigerung der Kraft und Muskelmasse bei krafttrainingserfahrenen Sportlern auswirken. Dabei wurde festgestellt, dass die unterschiedlichen Häufigkeiten keine signifikanten Unterschiede hervorrufen, solange das wöchentliche Gesamtvolumen pro Muskelgruppe gleich gehalten wird. Da jedoch mit zunehmenden Fortschritten die Dauer der einzelnen Trainingseinheiten stark zunehmen würde, kommt man ab einem gewissen Leistungsstand nicht umhin, die Trainingshäufigkeit zu erhöhen, um die Dauer der Einheiten in einem vertretbaren Rahmen zu halten.

Dies schlägt sich auch im Positionspapier des American College of Sports Medicine (ACSM, 2009) nieder, in dem aus diesem Grund bei Anfängern eine Häufigkeit von zwei bis drei Trainingseinheiten pro Woche, bei Fortgeschrittenen drei bis vier Trainingseinheiten pro Woche und bei Sportlern mit mehreren Jahren Krafttrainingserfahrung sogar vier bis fünf Trainingseinheiten pro Woche empfohlen wird. Diese Frequenzen werden durch die Theorien von Dankel et al. (2017) unterstützt, die vermuten lassen, dass für erfahrene Personen eine Erhöhung der Belastungshäufigkeit aufgrund der stärkeren Anregung der Muskelproteinsynthese eine sinnvollere Strategie zur Vergrösserung der Muskelmasse darstellt als die Erhöhung des Belastungsumfangs bei gleichbleibender Frequenz.

Beim Ziel der Steigerung der Muskelmasse sollten demnach mindestens zwei Trainingseinheiten pro Woche absolviert werden, wobei fortgeschrittene Sportler die einzelnen Muskelgruppen häufiger beanspruchen sollten, um weiterhin Erfolge zu erzielen. Laut ACSM (2011) profitieren allerdings auch Personen vom Krafttraining, die keine Zeit für die empfohlenen Belastungshäufigkeiten aufbringen können, wenngleich die Fortschritte auch geringer ausfallen dürften.

Mit der BSA-Akademie zum Experten für Krafttraining und Muskelaufbau

Dieses und weitere Themen rund um die Steigerung von Muskelmasse und Maximalkraft werden im Aus- und Weiterbildungsangebot der BSA-Akademie unter anderem in den Lehrgängen «Fitnesstrainer/in-B-Lizenz», «Trainer/in für gerätegestütztes Krafttraining» und «Leistungssport Body-Trainer/in» behandelt. Als zusätzliches Angebot stehen diese und weitere ausgewählte Lehrgänge der BSA-Akademie als «Online-Präsenzphasen» zur Verfügung.

www.bsa-akademie.de