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Q snake: Ein Meilenstein in der Trainingssteuerung

«Einfach, sicher, effektiv» – gemäss dieser Leitidee arbeitet milon schon seit über 50 Jahren. Die Technologie- und Innovationsabteilung des deutschen Fitnessgeräteherstellers hat nun «Q snake» entwickelt – eine neue Form des Live-Feedbacks als Ergänzung zur bisherigen Trainingsvisualisierung. Eine Schlange und Fitnesstraining – wie passt das zusammen? Wolf Harwath, Geschäftsführer milon Holding, und Beat Friedli, milon & five Schweiz, sprechen im Interview unter anderem darüber, was sich hinter dem Update «Q snake» verbirgt, warum milon erst jetzt auf die Schlange umstellt und was das Training mit «Q snake» auszeichnet.

Wolf Harwath, Geschäftsführer milon Holding


Beat Friedli, milon & five Schweiz

Roger Gestach im Gespräch mit Wolf Harwath, Geschäftsführer von milon Holding und Beat Friedli, milon und five Schweiz:

RG: Wofür steht «milon Q snake» und welche Vorteile bietet das Update?

WH: «milon Q snake» steht für ein neues, noch besseres Trainingserlebnis. Gerade in der heutigen Zeit gibt es mehr Gründe denn je, gezieltes Muskeltraining zu machen. Der wichtigste ist und bleibt unsere Gesundheit, die Stärkung unseres körperlichen Wohlbefindens – Stichwort Sarkopenie. Krafttraining ist heutzutage alternativlos. Und zu diesem Krafttraining wollen wir die Menschen motivieren – gerade jene, die noch keine Trainingsexperten sind. Krafttraining funktioniert dann am besten, wenn der Trainierende einen richtig dosierten Reiz auf seine Muskulatur ausübt. Hinzu kommt, dass die Bewegungen richtig ausgeführt werden müssen.

Aus Sicht unserer Experten gilt: Qualität vor Quantität. Das Benutzererlebnis auf dem Monitor ist die direkte Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine und seit jeher ein elementarer Bestandteil des Trainings mit den elektronischen Geräten von milon. Wie können wir das Live-Feedback noch weiter verbessern? Wie können wir sicherstellen, dass die Bewegungsausführung immer die bestmögliche Qualität hat? Wie können wir das Training noch einfacher, noch intuitiver gestalten? Und wie können wir auch neue Reize setzen für all jene, die bereits seit Längerem an «Q»-Geräten mit dem bewährten Pendel trainieren? Die Antwort lautet: mit einem neuen, einzigartigen Live-Feedback, der «milon Q snake».

RG: Eine solche Darstellung wird von anderen Herstellern schon seit Längerem genutzt, um das Training zu visualisieren. Warum stellt milon erst jetzt auf die Schlange um?

BF: So ganz neu ist die Schlange bei milon tatsächlich nicht. Vor vielen Jahren, so um 2012, gab es im Rahmen der «milcanic»-Serie schon eine Schlange in ihrer einfachsten Form auf den Monitoren. In den vergangenen Jahren hat sich nun rückwirkend herauskristallisiert, dass wir mit dieser Art der Darstellung schon auf der richtigen Fährte waren. Viel wichtiger ist aber, dass wir über lange Zeit das Feedback der Kunden, unserer Coaches und Verkaufsberater gesammelt und ausgewertet haben: Alle Seiten haben sich eine Schlangenform als zusätzliche Darstellung im Training gewünscht. Die Herausforderung für unsere Entwicklungsabteilung war nun, nicht nur ein Facelift der Optik vorzunehmen, sondern ganz konkrete funktionelle Vorteile zu implementieren, die das Trainingsgefühl und den damit verbundenen Reiz auf ein neues Level heben. Das kostet Zeit – viel Zeit. Wir haben zahlreiche Schlangen entwickelt, getestet, verworfen, erneuert und verbessert, bis wir die perfekte Lösung hatten. Der Entwicklungsprozess von «Q snake» erfolgte in drei Schritten:

Step 1: Die Schlange – an jedem Gerät gleich. Wir haben die Schlange mit den Kadenzen, also der Dauer einer kompletten Wiederholung von der Konzentrik über die Haltephase bis zum Loslassen, kombiniert. Die Visualisierung sah ohne Frage «fancy» aus, hat sich aber nicht an allen Geräten «gut» genug angefühlt.

Step 2: Die Schlange für jedes Gerät individuell. Bei manchen Geräten sind längere Haltephasen sinnvoll, etwa beim Rudern – bei anderen Geräten wie beispielsweise der Brustpresse dafür kürzere Haltephasen. Wir müssen jede Wiederholung an jedem Gerät hinsichtlich der Zeit, also auch der Umkehr- und Bewegungsgeschwindigkeit sowie der Haltephase, anpassen. Hub, Gefühl und Geschwindigkeit sind an einer Beinpresse beispielsweise ganz anders als an einem Butterfly reverse. Für uns bei milon steht im Vordergrund, wie sich die Übung für erfahrene, aber vor allem unerfahrene Benutzer anfühlt und welche Rückmeldung der Mensch von der Maschine erhält. Darauf wurden alle Schlangen angepasst.

Step 3: Wir haben «Q snake» auch noch an unsere verschiedenen Trainingsziele angepasst: Muskelaufbau, Abnehmen, Schmerzfreiheit, um jemanden aus dem Schmerz wieder in die Belastung zu bringen, etc. – all diese Ziele setzen im Training unterschiedliche Schwerpunkte an die Haltephasen, Geschwindigkeiten und Bewegungsausführungen.

Unsere Entwicklungsabteilung hat für jedes Gerät und jedes Trainingsziel eine separate Schlangendarstellung entwickelt, die perfekt passt, einen perfekten Trainingsreiz setzt und sich gleichzeitig perfekt anfühlt. So macht das Training nochmal viel mehr Spass.

RG: Warum macht das neue Live-Feed-back das Training noch einfacher? Wie weiss der Trainierende, dass er die Übung richtig ausführt?

WH: Im Fokus steht die saubere und richtige Bewegung mit der passenden Geschwindigkeit. Aus diesem Grund haben wir uns dagegen entschieden, Punkte in die Schlangenbahn zu integrieren, die man «essen» muss wie bei Pacman.

Wir haben die Trainierenden beobachtet und gesehen, dass jemand, der einen Umkehrpunkt mal versäumt hat, dann bewusst eine unkoordinierte und vor allem falsche Bewegung ausführt, nur um möglichst schnell einen Punkt in der Mitte zu schnappen. Gamification finden wir gut, aber absichtlich eine falsche Bewegung zu belohnen, weil man kurz zu langsam oder zu schnell war, ist sicher nicht der beste Weg. Unsere einfache Maxime lautet auch hier wieder: Qualität vor Quantität. Wir haben dieses Motiv bei milon in allen Bereichen verankert. Stattdessen zeigen wir unterschiedliche Merkmale am Monitor, über die der Trainierende Rückmeldung erhält, ob er sauber und gut trainiert. Nach einigen richtigen Wiederholungen leuchtet ein Stern auf, der motiviert und den Trainierenden darüber informiert, dass die Bewegung einige Male in Folge perfekt ausgeführt wurde. Je sauberer die Durchführung, desto heller leuchtet die Kugel in der Bahn.

BF: Wir sagen ganz stolz und selbstbewusst, dass die «Q snake» das beste Live-Feedback ist, das wir bislang an elektronischen Geräten gesehen haben. Das kann man nicht erklären, man muss es ausprobieren und selbst spüren. «Q snake» ist für uns ein wesentlicher Meilenstein in der aktuellen Trainingssteuerung und auch für den zukünftigen Ausbau unserer automatischen Trainingsprogramme unerlässlich. Früher hat man elektronische Geräte gebaut, die sich automatisch einstellen – heute entwickelt man elektronische Geräte, um den Trainingserfolg mehr und mehr zu automatisieren. Im Krafttraining ist die Periodisierung eine erwiesene und erforschte Grundlage, um Wachstumsreize auszulösen. Dabei ist es auch wichtig, das Training durch unterschiedliche Bewegungsausführungen, Geschwindigkeiten und Haltephasen zu variieren. Das gelingt den Trainierenden mit der Schlangenbahn noch besser.

RG: Stichwort «spüren»: Wie erhalten Interessenten die «Q snake»?

WH: Das Update ist ab sofort erhältlich. Studio- und Praxisbesitzer können sich aussuchen, ob sie die «Q snake» als Ergänzung oder Ersatz zum Pendel einsetzen möchten; wir sehen es klar als Ergänzung. So lassen sich unterschiedlichste Reize setzen. Man kann sich aussuchen, ob man es den Kunden sofort freischaltet oder erst später oder ob die User es sogar selbst im Training mit einem Klick auswählen können. Hier sind der individuellen Gestaltung keine Grenzen gesetzt – es sei denn, der Trainer möchte das.