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QTB lanciert zeitgemässe Normen für moderne Fitnesscenter

Als ehemaliger Spitzensportler und heutiger Wirtschaftsprüfer kennt Thomas Keel die Bedürfnisse von Anbietern und Nutzern gleichermassen. Sein Ziel als QTB-Präsident: «Wir wollen die Arbeit der Fitnesscenter einfacher machen.»

Als ehemaliger Spitzensportler und heutiger Wirtschaftsprüfer kennt Thomas Keel die Bedürfnisse von Anbietern und Nutzern
gleichermassen. Sein Ziel als QTB-Präsident: «Wir wollen die Arbeit der Fitnesscenter einfacher machen.»

Trainierende erwarten heute mehr Flexibilität bei den Öffnungszeiten ihres Fitnesscenters. Hinzu kommt der Wunsch nach einer immer grösseren Vielfalt der Angebote. Gleichzeitig müssen die Center die Kosten im Auge behalten und die Anforderungen an Sicherheit und Qualität erfüllen. Kein einfacher Spagat. Zudem klagen immer wieder Center, dass heutige Normen zu wenig flexibel sind. Auf diese Situation reagiert der «Verein für Qualität bei Training und Bewegung (QTB)». Er lanciert neue Normen, welche den veränderten Bedingungen gerecht werden. Roger Gestach von der FITNESS TRIBUNE klärt im Gespräch mit dem QTB-Präsidenten Thomas Keel für wen sich die neuen Normen eignen.

RG: Thomas Keel, warum braucht es QTB?

TK: Der Fitnessmarkt entwickelt sich rasant. Die Bevölkerung wächst und mit ihr der Anteil der Trainierenden. Gleichzeitig nimmt die Vielfalt der Menschen zu. Die Bewegungs- und Trainingsangebote werden individueller und vielfältiger. Diesen Entwicklungen muss auch die Normung, welche die Voraussetzungen an die Sicherheit und Qualität von Trainingsangeboten definiert, folgen. Deshalb haben wir entschieden, QTB zu gründen und neue, zeitgemässe Normen zu entwickeln.

RG: Was zeichnet die Normen von QTB aus?

TK: Nehmen Sie als Beispiel die Öffnungszeiten. Heute wollen immer mehr Personen am morgen früh vor Arbeitsbeginn trainieren. Will ein Center dem Rechnung tragen, muss es mehr Personal einstellen und hat damit höhere Kosten. Das kann es nicht sein. Deshalb haben wir mit Fit-[-Safe] eine Norm entwickelt, welche der Entwicklung hin zu teilweise unbeaufsichtigten Trainingszeiten mehr Gewicht beimisst. Die Stärke von QTB ist, dass wir schnell auf sich ändernde Marktbedingungen reagieren können.

RG: Wie gelingt das?

TK: Der Verein verfügt über schlanke Prozesse. Die involvierten Personen haben einen klaren Aufgabenkatalog, der sich nur auf die Normung konzentriert. Dadurch können wir Veränderungen, die sich bei den Fitnesscentern stellen, sehr schnell einfliessen lassen und die Normen gezielt weiterentwickeln. Letztlich bleibt immer das Ziel, die Qualität zu sichern und zu steigern.

RG: Braucht es mehr Normen?

TK: Wie erwähnt steigt die Vielfalt der Angebote. Darauf reagieren wir, indem wir spezifische Normen lancieren. Ein gutes Beispiel ist die Elektromyostimulation. Das Angebot boomt. Trotzdem konnten sich Anbieter in der Vergangenheit nicht zertifizieren lassen, weil es keine Norm gab, die sich mit der Elektrostimulation auseinandersetzte. Wir haben nun mit EMS[-Safe] eine solche Norm geschaffen, welche klare Richtlinien an die Sicherheit definiert. EMS-Anbieter können sich also auch zertifizieren lassen.

RG: Wie profitiert ein Fitnesscenter von QTB?

TK: Mit der Zertifizierung nach einer QTB-Norm wie Fit[Safe] oder EMS-[Safe] erhalten Center eine zeitgemässe Norm, welche von Krankenversicherern anerkannt ist. QTB-Normen sind kundenorientiert, da sie sich an den Bedürfnissen der Trainierenden orientieren. Die Norm schafft Sicherheit, Transparenz und hat einen positiven Einfluss bei den Kosten, da sich der Personaleinsatz flexibel gestalten lässt. Wir wollen letztlich die Arbeit der Fitnesscenter einfacher machen. Unabhängig davon, ob Einzelcenter oder Kette, ob gross oder klein.

RG: Wer steht hinter QTB?

TK: Im Vorstand engagieren sich Patrick Egger, Veit Senner und ich. Patrick Egger ist Leiter für berufspraktische Studien im Bereich Sport an der Pädagogischen Hochschule St. Gallen. Viele kennen ihn wahrscheinlich als ehemaligen Schweizermeister im Beachvolleyball. Veit Senner leitet die Professur für Sportgeräte und Sportmaterialien an der Technischen Universität in München. Der Vorstand von QTB verfügt damit über reiche Erfahrung in Training, in der Normung und in der administrativen Führung.

RG: Inwiefern spielte QualiCert bei der Gründung von QTB eine Rolle?

TK: QualiCert ist der führende Zertifizierer in der Schweiz, der sehr nahe am Markt agiert und neue Entwicklungen als erster registriert. So entstand der Wunsch nach einer neuen Norm und der Entwicklung von Fit— [-Safe]. Der Verwaltungsratspräsident von QualiCert, Paul Eigenmann, spielte als Co-Autor der Norm eine wichtige Rolle. Es gibt national wie international kaum jemanden mit einer solch grossen Normungserfahrung im Bereich Fitness. Das Prinzip der Gewaltentrennung führte dann zur Gründung des Vereins QTB.

RG: Dann steht QualiCert hinter QTB?

TK: Nein. QTB ist ein unabhängiger Verein. QualiCert ist der Zertifizierer, welcher die Einhaltung der Normen bei den Fitnesscentern prüft. Genauso wie QualiCert es auch bei anderen Normen macht.

RG: Wer ist Thomas Keel?

TK: Ich setze mich dafür ein, dass sich die Qualität von Trainingsangeboten erhöht und weiterentwickelt. Hauptberuflich leite ich als diplomierter Wirtschaftsprüfer und Partner ein gesamtschweizerisch tätiges Treuhandunternehmen. Für mich stehen immer die Bedürfnisse der Kunden im Vordergrund.

RG: Wie ist Ihr Bezug zum Sport?

TK: Ein grosser. Zu früherer Zeit als Handballer in der Nationalliga A und auch heute, indem ich versuche, fit zu bleiben. Ich bin selber Aktivmitglied eines Fitnesscenters. Daneben engagiere ich mich als Mitglied der Lizenzkommission bei der Swiss Football League.

Mehr Informationen

QTB ist Trägerin der Normen Fit[Safe] und EMS[Safe]. Weitere Informationen zum Verein QTB finden sich unter www.qtb-qualität.ch, nähere Angaben zu den Normen unter www.fit-safe.fit und www.ems-safe.fit. Bei Interesse an einer Zertifizierung oder Fragen zum Prozedere ist die Zertifizierungsstelle QualiCert (www.qualicert.ch) Ansprechpartner.