Ich bin mir sicher, ihr kennt jemanden, vielleicht sogar euren Nachbarn, der sein Auto pflegt wie einen rohen Kristall. Früher war ich oft bei meiner Patentante in den Ferien. Sie lebt auf einem Bauernhof im Berner Seeland. Ihr Nachbar, ein kleiner dicker Mann, immer eine Zigarre im Mundwinkel, war so ein Nachbar. Es gab keinen Samstag, wo er nicht an seinem alten Opel, selbstverständlich in der Farbe «Ferrari-Rot», rumgeputzt hat. Das Ritual fing schon morgens in der Früh an.
Schon beim Öffnen des Garagentors strahlte er über alle vier Backen. Dann wurde das Auto vorsichtig herausgefahren. Mit dem Platzieren auf seinem Vorhof dauerte es fast den ganzen Morgen bis der Lichtwinkel stimmte. Danach wurden sorgfältig alle Lederlappen auf einem Gestell ausgebreitet, Wasser in einen Eimer gefüllt und den Schwamm eingeweicht. Die Politur durfte selbstverständlich auch nicht fehlen. Fein säuberlich war nun alles bereit für die wöchentliche Zeremonie. Samstag für Samstag und egal, ob das Auto die letzte Woche in der Garage stand oder nicht. Ich vergesse nie die Worte meiner Patentante, dass er besser mal mit sich eine Luxuspflege machen sollte.
Nun fragt ihr euch sicher, warum schreibt jemand in einer Fachzeitschrift für Fitness eine Autogeschichte?
Nach der ganzen Zwangspause, es war in der ersten Woche als wir unsere Kunden wieder empfangen durften, kam mir diese Geschichte wieder in den Sinn und ich fragte mich:
Weshalb pflegt und hegt der Mensch seinen Körper nicht wie sein bestes Pferd im Stall?
Morgens nach dem Erwachen zuerst auf die Bettkante sitzen. Atme einmal oder zweimal richtig tief durch und streck dich wie ein Tiger. Diejenigen die ein Katze zu Hause haben, wissen von was ich erzähle. Steh dann langsam auf, nicht dass der Kreislauf sich verabschiedet, und begib dich ins Bad.
Erster Blick in den Spiegel. Freude zeigen und sein Spiegelbild anlächeln, ob es dir gefällt oder nicht. Ich gebe dir die hundertprozentige Sicherheit dass es zurücklächelt. Wenn alles erledigt ist, nimm ein gesundes Frühstück zu dir. Bereite es mit Liebe zu. Geniesse jeden Bissen und versuche die Nahrung aufzunehmen und nicht zu verschlingen. Du bist nicht auf der Flucht. Klar, dann folgt der Alltag und ich hoffe du kannst einem Job nachgehen. Es kann stressig werden, langweilig, hektisch, lustig, ja das gehört zum Leben. Die einen mehr, die anderen weniger. Bei all dem Homeoffice wäre es sinnvoll vielleicht die Mittagspause mal nach draussen zu verlegen. Gehe spazieren. Atme Sauerstoff ein. Geniesse das Sonnenlicht. Es ist der Taktgeber unseres Stoffwechsels und nimm mit deinen Augen all die Farben auf, die dir die Natur zeigt. Versuche mal herauszuhören, wie viele Vogelstimmen du hörst. Und wie viele hast du gezählt? Baue dies in Zukunft regelmässig ein. Regelmässigkeit ist das Schlüsselwort.
Gib deinem Körper äusserlich, wie auch innerlich, das was er braucht und er verdient hat. Vergiss nie, ein Auto fährt auch nicht ohne Benzin. Wenn du jedoch ein Dieselauto mit Benzin tankst, gibt es ein Desaster. Also Vorsicht bei der Auswahl der Lebensmittel. Vernachlässige nie deine Bewegung. Es entstehen Standschäden, wie beim Auto und wer rastet, der rostet. Wortwörtlich, es gibt Gelenke, die hören sich schlimmer an als eine alte Autotüre und da meine ich nicht nur die ältere Generation.
Erhalte DEINEN Rubin one, er ist und bleibt dein EINZIGES Pferd im Stall.
