Und so kam es dazu – aus der Sicht des neuen Geschäftsführers…
Vor rund drei Jahren hatte der damalige Vorstand die sehr interessante Idee eines Mentoringprogramms. Diese Idee stellte er denn auch sogleich an einer GV vor. Das Ziel war es, Nachwuchs für unseren Verband zu finden und zu gewinnen. Eine Vision war geboren.
Für die Umsetzung dieser Vision benötigte Markus Portmann, damaliger Vize-Präsident und heutiger Departementsleiter für «Akquise und Networking» in der Verantwortung für die Neumitgliederakquise, der vom Vorstand den Lead für dieses Projekt zugesprochen bekommen hatte, Mitstreiter*innen. Diese fand er in Anke Kopfmüller und den Verbandsmitgliedern Davide Cirillo (heutiger Departementsleiter «Akquise und Networking» und verantwortlich für alle Partnerschaften), Michael Bachmann und Dominic Siegel (heutiger Geschäftsführer). Zu fünft machten sie sich auf, neue Wege zu erkunden, Pläne zu schmieden und Entwürfe zu schreiben. Schon bald stand ein fertiges Konzept, welches dem Verband den Start eines Mentoringprogramms ermöglichen sollte (die FITNESS TRIBUNE berichtete davon im Jahr 2019). Dominic Siegel wurde dazu auserkoren, dieses Programm dem damaligen Vorstand vorzustellen und im Verband zu implementieren. Dazu wurde er 2019 kurzerhand in der Verantwortlichkeit «Verbandsentwicklung» in den SPTV-Vorstand berufen.
Im August 2019 fand ein Vorstandsweekend in Gottlieben statt. Dort sollte besagte Implementierung gestartet werden. Dominic Siegel stellte viele Fragen um herauszufinden, wie eine Einbettung des Mentoringprogramms in die bestehende Verbandsstruktur möglich werden könnte. Die Vorstandsmitglieder Ron Jansen, Marc Sonderegger, Markus Portmann und Anke Kopfmüller beantworteten sie ihm gewissenhaft und ausführlich. Am Ende stellte die Gottlieber Fünfergruppe jedoch folgendes fest: Wir sind (noch) nicht bereit für ein Mentoringprogramm.
Neuer Gesamtvorstand (von links) – Andreas Lanz (Support), Anke Kopfmüller (Vorstand), Nicole Jordi (Vorstand), Thierry Kapp (Vorstand), Davide Cirillo (Vorstand), Karin Rogenmoser (Vorstand), Gilles Mattle (Support), Marc Sonderegger (Support), Karsten Hübner (Vorstand), Markus Portmann (Vorstand) und Dominic Siegel (Vorstand).
Abwesend – Michel Duran (Vorstand), Andrea Kopfmüller (Support)
Nicht bereit zu sein bedeutete bei genauerer Analyse folgendes: Im SPTV 2019 konnten einige Aufgaben nicht erfüllt werden, die in einem Verband mit Wachstumsambitionen erfüllt werden sollten oder sogar müssten. Konsternation. Ratlosigkeit. Fragezeichen… Doch man hielt sich nicht lange auf mit Lamentieren. Umgehend wurde gebrainstormt, welche Aufgaben denn zum damaligen Zeitpunkt erfüllt werden konnten, und welche Aufgaben brachlagen. Schnell stand ein weiterer Konzeptentwurf – diesmal für eine mögliche Umstrukturierung des Verbandsvorstands und somit langfristig auch für den Verband selbst. Doch wer sollte die Hauptverantwortung für eine Umstrukturierung übernehmen? Wer sollte prüfen, ob die vorliegenden Ideen überhaupt umsetzbar sind? Wer sollte nach Markus Portmann mit dem Mentoringprogramm diesmal die schöne Aufgabe übernehmen, Mitstreiter*innen für eine Sache zu finden, die womöglich richtig gross und aufwändig werden könnte?
Dominic Siegel, der im Sommer 2019 die unangenehmen und doch notwendigen Fragen gestellt hatte, erklärte sich auf die Bitte der Präsidentin hin einverstanden, diese Umstrukturierung in die Gänge zu bringen. Wenngleich ihm damals wohl noch nicht klar war, was ihm da an Arbeit blühen würde. So machte er sich im Herbst 2019 auf die Suche nach Verbandsmitgliedern, die ebenfalls den Wunsch nach Veränderung in sich trugen; und die bereit waren, ihre kostbare Zeit in den Dienst des Vorstands, des Verbands und der Branche zu stellen. Und er stellte Schritt für Schritt ein neues Team zusammen, welches sich für die Ideen der Gottlieber Runde begeistern liess. Dieses Team führte er anfangs 2020 in zwei Kickoff-Meetings zusammen, während derer der Entwurf zur heutigen Vorstandsstruktur entstand. Es war die Geburtsstunde des SPTV 2020.
Wichtigste Neuerungen in der Übersicht:
- Erfassung aller Aufgaben und Prozesse im Rahmen einer neuen Vorstandsstruktur
- Aufstockung des Vorstands von fünf auf neun Mitglieder
- Neugliederung des Vorstands in sieben Departemente
- Etablierung eines Supportsystems, welches die Mitarbeit von beliebigen Verbandsmitgliedern im Vorstand ermöglicht
- Strategieplanung mit dem Ziel, dem Verband eine neue Vision und eine neue Mission zu implementieren
- Professionalisierung und Digitalisierung in der Vorstandszusammenarbeit
- Ausarbeitung und Etablierung eines einheitlichen «Berufsbildes»
- Anstreben von Verbandswachstum punkto Mitgliederzahlen
- Ausbau von Mehrwertdienstleistungen und Transparenz auf Verbandsebene
- Ausbau der Mehrsprachigkeit und der Berücksichtigung aller Regionen auf Verbandsebene
Nach vielen Stunden Arbeit wäre der neu geformte Vorstand des SPTV 2020 im März 2020 bereit gewesen für den Startschuss an der GV. Dank des Besuchs des Coronavirus auch in der Schweiz verhallte der Startschuss im Lockdown. Die GV musste verschoben werden. Der neue Vorstand konnte nicht gewählt werden. Vorfreude wich Krisenstimmung, Tatendrang wich Verunsicherung, Motivation wich Ernüchterung. Ein Test. Nur ein Test. Denn der neue Vorstand war bereit. Noch ungewählt und «krisengeschüttelt» wurden die neuen Vorstandsmitglieder sowie deren Supporter*innen (Mitglieder, die den Vorstand in einzelnen Aufgaben zusätzlich unterstützen) ins kalte Wasser geworfen. Sie hatten die Gelegenheit erhalten, noch vor ihrer offiziellen Wahl ihre Vorfreude weiterleben zu lassen, ihren Tatendrang zu beweisen und ihre Motivation aufzufrischen. Dies taten sie im Frühling und Sommer 2020 im Rahmen ihrer Möglichkeiten, die sich ihnen bis dahin boten. Sie zeigten maximale Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Und einige Notfallszenarien haben sich bis heute sogar als kons-truktive Tugenden in der Vorstandsarbeit etabliert. Meetings werden via Skype und Zoom abgehalten. Die Vorstandsarbeit wurde zu 100% digitalisiert. Das neue SPTV-2020-Team lernte, sich allen äusseren Umständen jederzeit zielführend anzupassen.
An der GV 2.0 im September 2020 sind die Bemühungen der Mitglieder des neuen SPTV-Vorstands dann belohnt worden. Anke Kopfmüller, Dominic Siegel, Karin Rogenmoser, Nicole Jordi, Thierry Kapp, Karsten Hübner, Michel Duran sowie Markus Portmann und Davide Cirillo haben das offizielle Go für die Umsetzung ihrer Visionen erhalten und wurden für zwei Jahre als Vorstandsmitglieder gewählt. Visionen die nun bis zur nächsten GV 2021 gebündelt und in eine Strategie umgemünzt werden müssen. Daneben läuft das Tagesgeschäft weiter. Wir sind optimistisch und hoffnungsvoll, motiviert und auch ein bisschen vorsichtig, manchmal überfordert und dann auch wieder einfach nur zufrieden, dass wir diesen Schritt wagen. Mal sehen, was da noch kommt…
