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Traumjob Personal Trainer

Wir vom Schweizer Personal Trainer Verband werden immer wieder gefragt, wie denn das Leben eines Personal Trainers so sei. Ob man da nur ‘Sternchen’ trainiert. Ob man locker viel Geld als Personal Trainer verdienen und sich seine Arbeitszeit frei einteilen kann. Das eine oder andere kann sicher mit ‘ja’ beantwortet werden, gefolgt von einem ‘aber’.

Um das vielleicht etwas romantische Bild wieder gerade zu rücken, möchten wir Euch nachfolgend zwei unterschiedliche Personal-Trainer-Tage vorstellen.

Anke Kopfmueller

Sie ist seit über zehn Jahren als Personal Trainerin selbständig, und engagiert sich seit einigen Jahren im Schweizer Personal Trainer Verband im Vorstand.

6:15 Der Wecker klingelt! Aufstehen, Sonnengruss und dann in Ruhe frühstücken. Ich liebe es zu frühstücken und nehme mir dafür genug Zeit. Mittlerweile stehe ich frühestens um 6 Uhr auf, diese Freiheit nehme ich mir raus. Es gibt aber genügend Kollegen, die haben dann schon ihr erstes PT hinter sich.

7:15 Die gepackte Tasche schnappen und ab ins Auto.

8:00 Meine Kundin hat spontan eine Freundin fürs Training dabei. Hier ist nun Flexibilität gefragt, Planänderung. Wir starten mit 20 Minuten Walking am See, wo ich währenddessen eine ‘Quickanamnese’ der Freundin machen kann. Wieder bei meiner Kundin angekommen, geht es mit einem Ganzkörper-TRX®-Training im Garten weiter, gefolgt von einigen Minuten Entspannung zum Abschluss.

9:05 Die Einheit ist zu Ende, die Sonne scheint, nochmals auf den Bodensee schauen, ein herrlicher Start in den Tag! Ich fahre zurück nach Kreuzlingen, wo schon der nächste Kunde auf mich wartet.

10:00 Treffpunkt Vitaparcours. Joggen und Übungen stehen auf dem Programm. Mein Kunde hat das Ziel, irgendwann ohne Fremdhilfe, also mich, zu joggen. Krafttraining macht er zuhause an Geräten in seinem Fitnessraum. Da der Vitaparcours direkt bei ihm vor der Haustüre liegt, ist er die ideale Ausgangsposition. Für ihn als Beginner sind die kurzen Distanzen beim Vitaparcours ein echter Vorteil, zudem kann ich bei den Übungen seine Haltung kontrollieren und korrigieren, sodass ihm meine Coaching-Anweisungen auch beim selbstständigen Krafttraining in den Ohren nachklingen.

11:15 Wieder zuhause, E-Mails und andere Textnachrichten lesen und beantworten. Schnell zu Mittag essen. Wenn ich gut bin, habe ich das Essen schon am Tag zuvor vorbereitet.

12:00 Abfahrt.

12:30 Firmenfitness. Für die nächsten drei Stunden betreue ich den Fitnessraum einer Firma. Die Mitarbeitenden können umsonst trainieren kommen, müssen sich aber vorher in eine Liste eintragen. Es sind maximal fünf Personen gleichzeitig beim Training, somit kann ich mich gut um alle kümmern.

15:30 Rückfahrt nach Kreuzlingen. Autozeit ist auch mal Telefonzeit. Heute rufe ich als erstes meine Mutter an und frage, ob sie Zeit auf einen Kaffee hat. Danach noch eine Kollegin in Winterthur, beruflicher Austausch.

16:00 Ich treffe meine Mutter in einem netten Kaffee am See. Quality time! Ich mache so oft es geht solche Pausen. Hätte meine Mutter keine Zeit gehabt, hätte ich zuhause ein 20- bis 30-minütiges Nickerchen gemacht. Ich erwische mich immer wieder, wie ich während des Kaffees zum Handy greife. Muss das sein? Nein. Ich lege mein Handy weg und bin wieder bei meiner Mutter.

17:00 Zuhause, der Magen knurrt, eine Kleinigkeit essen. Noch das Gruppentraining vorbereiten, sechs Personen haben sich angemeldet. Ich halte diese Gruppe klein, es sind maximal acht Teilnehmende, so habe ich auch hier alle Trainierenden im Blick.

18:00 Das Gruppentraining startet. Es findet bei jeder Witterung outdoor statt, auch im Winter. Wie heisst es doch so schön: ’Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung!’

19:15 Zuhause angekommen. Wieder etwas Kleines essen.

19:45 Büroarbeit. Die Trainings vom Tag nachbereiten und jene für den kommenden Tag planen. E-Mails und andere Textnachrichten beantworten, Termine ausmachen, schieben, Verbandsarbeit, den Instagram-Post für den folgenden Tag vorbereiten, was halt gerade so anfällt.

21:30 Ich fahre den Laptop runter, für heute ist Feierabend. Oder doch nicht? Erst mal schon. Relaxen, selbst runterfahren.

22:30 Nochmals das Handy checken. Ist noch etwas Wichtiges reingekommen, was den kommenden Tag betrifft? Nein. Gute Nacht!

Dieser Tagesablauf ist ein typischer Donnerstag. Es ist aber nicht jeder Tag so durchgeplant, an Tagen mit drei oder vier Kunden, habe ich Zeit für mich, für mein Training, welches auf keinem Fall zu kurz kommen darf. Auch wenn die Tage manchmal lang sind, ist es der schönste Beruf, den ich mir vorstellen kann! Wir, die Personal Trainer, haben die Möglichkeit in vielen Bereichen positiven Einfluss auf unsere Kundinnen und Kunden zu nehmen, ihr Leben zu bereichern, genauso wie sie auch unser Leben bereichern.

Markus Portmann

Seit über 20 Jahren als Personal Trainer selbständig, und engagiert sich seit einigen Jahren im Schweizer Personal Trainer Verband im Vorstand.

5:30 Immer wieder ein schönes Gefühl aufzuwachen und zu wissen, von seinem Traumberuf leben zu können. Selbständig, aber mit einer tollen Mitarbeiterin an der Seite, die mich tatkräftig unterstützt. Linda Bürki ist schon einige Jahre bei mir und das erste am frühen Morgen ist, sich mittels WhatsApp oder Telefongespräch über den anstehenden Tag auszutauschen, oder bestehende bzw. geänderte Kundentermine zu besprechen. Danach geht es schleunigst zum Frühstück. Eine Zeit, die ich geniesse. Das Frühstück muss bei mir reichhaltig und ergiebig sein. Denn eine Pause in der Mittagszeit habe ich eigentlich nie.

6:15 Das erste Training heute. Outdoor auf einem Sportplatz. Ein Arzt, ein langjähriger Kunde, welcher vorher unter starken Rückenschmerzen gelitten hat. Ausdauer trainiert er selbst. Er ist ein ausgezeichneter Langstreckenläufer. Der Trainingsschwerpunkt hier ist die Kräftigung der Rückenmuskulatur.

7:30 Ein Training mit einem sportlichen jungen Mann in meiner Trainingslounge. Funktionelles Training mit Betonung auf Schnellkraft. Danach muss ich aber los in mein kleines Studio mitten in der Stadt.

9:00 EMS Training im Studio in der Stadt Solothurn.

9:45 Checken der E-Mails sowie der SMS- und WhatsApp-Nachrichten. Etwas Büroarbeit. Ich nutze den Austausch mit meiner Mitarbeiterin, und wir besprechen Klienten und neue Termine.

11:00 Akquisegespräch mit einem Interessenten. Vor einigen Monaten hatte er einen Schlaganfall mit knapp 50 Jahren. Das Gespräch endet erfolgreich, und wir vereinbaren einen Termin für ein Probetraining.

12:00 Betriebliches Gesundheitsmanagement bei einer Firma vor Ort. Hier muss ich flexibel sein, was das Training angeht. Mal sind es 6 Leute, dann wieder 16, oder 9 – ganz unterschiedlich. Die Themen: Rückenschmerzen, Übergewicht, unterschiedliche Bewegungseinschränkungen u. a..

13:15 Pause bis 14:00. Irgendwo ins Grüne fahren und einfach spazieren und die Natur geniessen und abschalten. Was Kleines essen und trinken.

14:00 Meeting mit einer Firma betreffend einer möglichen Zusammenarbeit.

15:00 Telefonkonferenz mit meinen deutschen Kollegen. Konzepte besprechen und netzwerken.

16:30 Rückentraining mit einer Kundin in der Trainingslounge, danach aufräumen und putzen.

18:00 PT bei einem Paar zuhause. Ausdauer- und Rückentraining stehen hier im Fokus.

Danach gibt’s Pause bis 20 Uhr. Unterwegs mache ich einen kleinen Halt, setze mich in ein Cafe und nutze die Zeit, um E-Mails zu beantworten bzw. um den nächsten Tag zu planen.

20:00 PT mit einem Ehepaar. Sehr treue und langjährige Kunden.

21:15 Feierabend. Ich begebe mich auf den Heimweg. Ich sitze im Auto und das Telefon klingelt. Es ist der Trainer eines Eishockeyteams, welches ich trainiere. Er möchte mit mir das nächste Konditionstraining besprechen. Zuhause angekommen ist Büroarbeit angesagt.

22:30 Langsam müde. Hier stellt sich dann bei mir immer die Frage, ob ich jetzt noch etwas essen soll oder nicht. Das ist vielleicht etwas die Schwierigkeit in diesem Job – jedenfalls bei mir. In gewissen Dingen gibt es keine Regelmässigkeit. Vermutlich geht es vielen PTs ähnlich. Viele sind Einzel- oder Kleinunternehmer, und als solche täglich für ihr Einkommen selbst verantwortlich. Jeder Tag ist einzigartig. Aber genau das macht es so spannend, und darum liebe ich diesen Beruf.