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Was lernen wir von Corona?

Von Roger Gestach

Dass die Corona-Pandemie unsere Art zu leben verändert hat, steht ausser Zweifel. Das Positivste an der Krise ist sicherlich, dass sich die Natur während den Shutdowns erholen oder zumindest durchatmen konnte. In diesem Zusammenhang empfehle ich Ihnen den Film «The Year Earth Changed» zu schauen. Wenn die Homeoffice-Pflicht wegfällt, werden viele Arbeitgeber sicher wieder verlangen, dass ihre Mitarbeiter vermehrt im Büro sind. Aber die Arbeit im Homeoffice wird trotzdem weiterhin einen wichtigen Stellenwert beibehalten. Denn Mann oder Frau muss nicht an jeder Sitzung physisch anwesend sein, das haben uns die Online-Meetings gezeigt. Die Digitalisierung wurde wegen Corona um Jahre schneller vorangetrieben. Für die Natur sicherlich ein Gewinn, dass Geschäftsreisen im Ausland zukünftig seltener stattfinden werden und dass generell weniger geflogen wird. Und dass die Leute ihr eigenes Land nun besser kennenlernen konnten. Ich musste 50 Jahre alt werden, dass ich die Schweiz auch etwas abseits der touristischen Pfade ausgiebig erkundet habe! Natürlich gibt es da auch die sehr negativen Seiten von Corona: Todesfälle, Vereinsamung, Gewichtszunahme, Shutdowns, verordnete Schliessungen, Ausgangssperren, Konkurse und eine massive Zunahme der psychischen Probleme!

Was hat Corona in der Fitnessbranche bewirkt: Online-Training wurde vor Corona bestenfalls belächelt. Klar ist, dass Online-Training wieder abnehmen wird, es wird aber als Ergänzung bleiben. Auch das Hometraining wird wieder abnehmen. Es ist definitiv nicht das gleiche, wie im Gym zu trainieren. Auch bei den Ausbildungen hat sich dank Corona einiges getan. Neu sind Hybrid-Ausbildungen entstanden. Diese sind so aufgebaut, dass der Kunde selbst entscheiden kann, ob er die Ausbildung, oder Teile davon, lieber vor Ort oder zu Hause am Bildschirm absolviert.

Sicherlich werden die expandierenden Ketten mit ihren kaufkräftigen Investoren an Bord von der Krise profitieren. Es werden sich für sie günstige Gelegenheiten bieten um weitere Center zu kaufen und da es generell mehr freie Gewerbeflächen geben wird, ergeben sich weitere Expansionsmöglichkeiten. Von den freien Flächen sollte aber die ganze Branche profitieren: Dies gibt nämlich Druck auf die Vermieter und jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um den Mietzins neu zu verhandeln.

Was auch zunehmende Beliebtheit erfährt, sind Outdoor-Gyms. Ich würde Ihnen deshalb raten, bei einem neuen Center oder bei einer Erweiterung zu prüfen, ob es auch eine Möglichkeit für eine Outdoor-Fläche gibt. Ebenfalls sollten die heutigen Abo-Modelle kritisch hinterfragt werden: Ist es heute noch zeitgemäss, dass sich ein Fitnesscenter aufgrund von Jahresabonnementen mit seinen Mitgliedern Gläubiger schafft oder sollten wir besser auf flexible Modelle wechseln (oder zumindest ein Teil davon)? Die Digitalisierung wurde u. a. wegen Corona auch in unserer Branche vorangetrieben und wird weitergehen.

Der SFGV rechnet diesen Sommer mit einer Pleitewelle. Wie ich bereits im Editorial erwähnt habe, bin ich nicht so negativ eingestellt. Eine Studie aus England hat gezeigt, dass Einzelstudios nach dem Lockdown wieder besser angelaufen sind als Kettenbetriebe. Bei uns wird sich dies noch zeigen. Im Moment laufen die kraftsportorientierten Center besser als die gesundheitsorientierten Center.