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Editorial Fitness Tribune – 205

Den Ursprung kennen, heisst, die Branche verstehen

Denken Sie häufig an die Anfänge der Fitness- und Gesundheitsbranche? Kommt wohl darauf an, ob Sie diese hautnah miterlebt haben oder nur vom Hörensagen kennen. Doch warum sollte man sich überhaupt damit beschäftigen? Nun, die Antwort liegt wohl auf der «HAND(-tel)»: Nur wer den Anfang seiner Reise kennt, kann auch das Ziel erreichen.

Auch wenn unsere Redaktion diese Redewendung frei erfunden hat, trifft sie den Kern der Sache. Wir müssen verstehen, warum die Pioniere unserer Branche trotz widrigster Umstände an ihrer Idee von Fitness- und Gesundheitstraining für jeden festgehalten haben, warum vieles, was heute selbstverständlich ist, vor einigen Jahrzehnten als fast schon «revolutionär» galt und wie sich die Branche von ihren Anfängen bis heute entwickelt hat. Nur dann können wir die aktuelle Situation verstehen und passende Massnahmen für Verbesserung, Fortschritt und Bewegung initiieren.

Zwei herausragende Traditionsunternehmen, an deren Beispiel die Anfänge der Branche besonders deutlich werden, sind Kieser Training (1967) und Technogym (1983). Beide Unternehmen entstanden nur aufgrund des Innovationsgeistes und Durchhaltevermögens ihrer Gründer: Ab Seite 14 finden Sie die spannende Geschichte von Werner Kieser und Kieser Training. Nerio Alessandri und Technogym stellen wir ab Seite 44 vor.

Auch Alois Fauster, Inhaber von Alfa Sports & Spa Innsbruck, erinnert sich an Zeiten, in denen die Einführung der «Trainer-B-Lizenz mit integrierter Studioleiter-Qualifikation» (heute: «Fitnesstrainer/in-B-Lizenz») vom Deutschen Bodybuilding und Kraftsport Verband e. V. unter Präsident Albert Busek den Grundstein für die Qualifizierung von Trainern legte. Der 1985 in die Branche gekommene Unternehmer spricht gemeinsam mit seiner Tochter Ellena Fauster, Studioleitung im Alfa Sports & Spa Innsbruck, über die Anfänge, Entwicklung und Zukunft des äusserst erfolgreichen Familienunternehmens (ab S. 50).

Wenn man über die Anfänge der Branche in Österreich spricht, darf natürlich ein Name nicht fehlen: Gottfried Wurpes. Mit ihm haben wir im zweiten Teil unseres Interviews über die Herausforderungen als damaliger Jungunternehmer und über die sieben Qualitäten, die ihn zum Erfolg geführt haben, gesprochen (ab S. 46).

Doch auch in späteren Dekaden gab es beeindruckende Beispiele für Pioniergeist, wie Nizio Marrumbe unter Beweis stellt: Ohne den Begriff «Personal Training» zu kennen, bot der leidenschaftliche Sportler für Freunde und Verwandte kostenfrei Einzeltrainings an. Erst vor zwölf Jahren kam er aus Mosambik in die Schweiz und legte einen Raketenstart hin: zahlreiche Weiterbildungen bei der SAFS, Tätigkeiten in vielen Fitnesscentern, eigenes Personal-Training-Studio. Die mitreissende Geschichte dieses jungen, ambitionierten Trainers lesen Sie ab Seite 18.

Natürlich liefert auch diese Ausgabe der FITNESS TRIBUNE mit Beiträgen unserer Fachautorinnen und -autoren viel Branchen-Know-how. Lesen Sie u. a. bei Sara Martinovic und Ester Albini, wie Sie die Individualität des Trainings von Frauen steigern können (ab S. 84). Im Beitrag von Jonas Ambühl erfahren Sie, mit welchen Strategien man Mitglieder bei der Gewohnheitsbildung unterstützt (ab S. 80). Und egal, ob Sie Squats lieben oder als «Selbstgeisselung» ansehen, der Fachartikel von Ronny Hänni zur kritischen Betrachtung der Beugetiefe ist in jedem Fall lesenswert (ab S. 76).

Viel Spass beim Lesen

Ihre FITNESS TRIBUNE

FITNESS TRIBUNE – 205