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Max Fitness & Gesundheit Langenthal Rückentherapie-Center eine Lösung gegen Ketten und Discounter!

Die Kleinstadt Langenthal im Kanton Bern hat 15‘000 Einwohner. Hier wohnt Roland Brand. 1995 musste er wegen eines schweren Unfalls seinen angestammten Beruf als Bauführer aufgeben. Er war vier Jahre arbeitsunfähig, schulte sich aber in dieser Zeit in den Bereichen Rehabilitation, Rückentraining, TCM, etc. weiter. 1999 begann er als Masseur und Rückentrainer in einem Fitnesscenter zu arbeiten.

2005 eröffnete Roland Brand das Max Fitness & Gesundheit in Langenthal, gut gelegen neben einem Bowlingcenter, einer Indoor-Golfanlage und dem Schwimmbad. Das Center hatte anfänglich 700 m2. 2010 wurde das Max auf stolze 2‘000 m2 erweitert und konnte ab diesem Zeitpunkt auch Wellness und Kurse anbieten. 2012 wurde ein Therapiebereich integriert, welcher 2015 um 250 m2 erweitert wurde.

 

Die Besonderheit ist sicherlich die Anlage sowie das umfassende Angebot selbst: Wellness (mit separatem Damenbereich und Sonnenterrasse), rund 42 Kurse pro Woche, Kinderparadies, Kinderphysiotherapie, Rückentherapiecenter, Physiotherapie, Massage, Seminarraum, Ernährungsberatung sowie den ganzen Fitnessbereich mit Kraft, Ausdauer, Functional, Beweglichkeit und Koordination. Solche Anlagen findet man normalerweise in Städten wie Bern oder Zürich aber nicht in so „Dörfern“ wie Langenthal immer noch eines ist.

 

Bisher ist Langenthal verschont geblieben von den beiden grossen Ketten Migros und Coop. Auch die grossen Discounter wie basefit.ch sind noch nicht vertreten. Das Max ist das grösste Center der Region und der Platzhirsch! Roland Brand will sich aber nicht auf den Lorbeeren ausruhen, sondern jetzt die Weichen für die Zukunft stellen! Denn eines ist klar: das Einzugsgebiet von Langenthal ist so gross, dass es auch für die grossen Ketten und Discounter interessant sein könnte. Um sich noch mehr in Richtung Gesundheit zu positionieren, hat Roland Brand deshalb entschieden, ein Rückentherapie-Center by Dr. WOLFF zu integrieren. Die FITNESS TRIBUNE ist der Meinung, dass ein solches Konzept eine sehr gute Antwort auf die Ketten ist und stellt deshalb das Rückentherapie-Center genauer vor.

 

Wirbelsäulenbeschwerden sind in der Schweiz das Gesundheitsproblem Nummer eins unter den nicht ansteckenden Krankheiten. Über 50% der Schweizer leiden teilweise stark unter Rückenschmerzen und dies kostet den Staat und die Unternehmen Milliarden. Ein Auszug aus dem „Rückenreport Schweiz 2011“ ergibt folgende nüchterne Statistik:

 Demographische Fakten zum Rückenschmerz der Schweizer

  • 80 % der Menschen leiden unter Rückenschmerzen (4.6 Millionen Frauen und Männer)
  • 52 % geben an, teilweise bis stark durch die Schmerzen beeinträchtigt zu sein
  • 50 % der Schweizer fallen bis zu einer Woche pro Jahr aufgrund von Rückenschmerzen aus
  • knapp 10 % sogar wochen- bis monatelang
  • der volkswirtschaftliche Schaden durch Rückenschmerzen in der Schweiz liegt in

Milliardenhöhe (Studien des Staatssekretariats für Wirtschaft)

  • die Kosten der Behandlung chronischer Rückenschmerzen betragen

CHF 7,5 Milliarden

  • der Wirtschaft kostet das jährlich über CHF 4 Milliarden. Davon entfallen
  • 3,3 Milliarden auf verminderte Produktivität und eine Milliarde auf Absenzen

Ungefähr zwei Drittel aller Beschwerdefälle betreffen die Lendenwirbelsäule. Nahezu 85% aller Rückenschmerzen gelten als „unspezifisch“. Das heisst, dass medizinische Untersuchungen wie Röntgen, MRT etc. keine Auffälligkeiten an den Wirbelsäulenstrukturen attestieren. Im Konkreten meint man damit, dass man nicht weiss, woher die Rückenschmerzen kommen. Würde man sich die Mühe machen und den muskulären Status mitberücksichtigen, so würde man schnell feststellen, dass die tiefliegende Haltemuskulatur (insbesondere M. Transversus abdominis und Mm. Multifidii) ihre eigentliche Aufgabe – die Wirbelsäulensegmente zu stabilisieren und auf die Belastung vorzubereiten – nicht mehr erfüllt.

Auf die tiefliegenden Muskeln kommt es an!

Die Ursachen von Rückenschmerzen in der Lendenwirbelsäule ist die lumbale Instabilität, zum anderen ist die insuffiziente stabilisierende Muskulatur als Ursache für erhöhtes Risiko für chronischen Rückenschmerz bekannt. Zielgerichtetes Training dieser Strukturen ist der wichtigste therapeutische und präventive Ansatz.

Normale Krafttrainingsgeräte trainieren hauptsächlich die Kraft. Die Rückentherapiegeräte von Dr. WOLFF aktivieren speziell die tiefliegenden Rückenmuskeln die für die Stabilisierung der Wirbelsäule zuständig sind.

Die Methode fokussiert sich auf das Erlernen eines präzisen Kokontraktionsmusters der tiefen Rumpfmuskulatur. Das Ziel ist es, die aktive segmentale Stabilisation zu verbessern und somit die Gelenke vor schmerzhafter Belastung und Verletzungen zu schützen.

Daher ist es wichtig zuerst ein gutes Fundament zu legen, also die tiefliegenden Stabilisatoren (lokales System) zu aktivieren und das ‚“innere Korsett“ aufzubauen. Sie bereiten den Körper auf die Belastung vor, um dann zu einem späteren Zeitpunkt allmählich die Bewegungsmuskulatur (globales System) mit einzubauen und den Patienten schlussendlich zu einem guten und intensiven Rückentraining zu führen, das dann sehr gut im Fitnessstudio umzusetzen ist. Ein 4 Stufen Programm und weiterführend ein 1-Jahres Rückenprogramm bieten sich dazu sehr gut an. Der Patient/Kunde sollte auch nach der Therapie seine Schwachstelle am Rücken regelmäßig schützen, das heisst, trainieren.

4-Stufen-Therapiekonzept nach Dr. WOLFF

  • Stufe 1 (Lernphase): Reaktivierung der stabilisierenden Muskulatur (1.–6. Therapieeinheit)
  • Stufe 2 (Optimierungsphase): Optimierung und Aufbau der haltungsstabilisierenden Muskulatur in verschiedenen Bewegungsebenen (7.–9. Therapieeinheit)
  • Stufe 3 (Übertragungsphase): Anwendung der erlernten Stabilisation bei Alltagsbewegungen (10.–12. Therapieeinheit)
  • Stufe 4 (Kombinationsübungen): Erlernen von Kombinationsübungen für die Haltungsstablisation und Bewegungsmuskulatur (13.–18. Therapieeinheit)

Problemstellung – segmentale Aktivierung ist nicht einfach:

Wie bereits beschrieben, ist es relativ schwierig die tiefliegende Muskulatur zu aktivieren, da einerseits aufgrund des Rückenschmerzes die „Gehirn-Muskelansteuerung“ verloren gegangen ist und sich andererseits diese Muskulatur nur um die „neutrale Zone“ aktivieren lässt. Wird die Bewegungsamplitude grösser oder bewegt man sich nicht in der neutralen Zone, so aktivieren sich wieder globale Muskeln und versuchen die „Bewegungsherrschaft“ zu übernehmen. Aus den genannten Gründen benötigt man Hilfsmittel, um die Bewegung dem Patienten zu vermitteln und diese sowie die Positionierung zu kontrollieren, für den Übenden und für den Therapeuten.

Einen neuen Ansatz liefern die Geräte des Rückentherapie-Center von Dr. WOLFF. Ein Sensorsystem und eine Feedbackanzeige ermöglichen die Definition der neutralen Zone und ein permanentes Feedback während des Trainings für Patienten und Therapeuten/Trainer.

Argumente, die für eine Integration einer Rückentherapie im Fitnessbetrieb sprechen:

  • Erschliessung einer neuen Zielgruppe: Die Zahl der Rückenschmerzgeplagte ist enorm und sie müssen Zeit ihres Lebens regelmässig ein gezieltes Training absolvieren. Das macht sie zu einer stabilen und kalkulierbaren Kundengruppe. Ausserdem haben sie kaum Variations- und Auswahlmöglichkeiten. Herkömmliche Sportarten wie Joggen, Radtraining etc. können sie als Alternative zum zielgerichteten Training oft gar nicht ausführen.
  • Rückenpatienten durch ergänzendes Trainingsangebot nach der Therapie zu dauerhafte Fitness-Kunden zu machen
  • Durch geeignetes Gerätetraining im Rahmen der Therapie die Patienten an das herkömmliche Gerätetraining heranführen.
  • Therapieleistungen wie Physiotherapie und Medizinische Trainingstherapie werden von den Kassen bezahlt.
  • Imagegewinn
  • Kooperationsmöglichkeiten mit Ärzten

 

Um ein eigenes Rückentherapie-Center by Dr. WOLFF im eigenen Center einzurichten, braucht man gut ausgebildetes Personal. In einer späteren Phase kann es durchaus interessant sein, die Möglichkeit zu prüfen, eine eigene Physiotherapie im eigenen Fitnesscenter zu integrieren. Ein Rückentherapie-Center werden die grossen Ketten wahrscheinlich nie einrichten, die Discounter auf jeden Fall nicht!

Das Max in Langenthal ist mit diesem Konzept sicherlich auf dem richtigen Weg. Die FITNESS TRIBUNE verfolgt das spannende Konzept und wird Sie über die Erfolgsgeschichte in Langenthal auf dem Laufenden halten.