Klares Studiokonzept oder einmal alles bitte?
Ende 2023 öffnete ein «Studiokoloss» seine Tore: Nach fast einjähriger Umbauphase wurde das Phoenix Fitness in Dättwil auf einer Fläche von über 3500 Quadratmetern wiedereröffnet und bietet seitdem Platz für gleichzeitig 350 Trainierende. Kraft- oder Cardiotraining, Muskellängentraining, Vibrationstraining, Gruppenfitnesskurse jeglichen Formats oder das 24 Hours Pure Gym – Wünsche der mittlerweile über 3000 Mitglieder bleiben dabei vermutlich nicht offen. Aber welches Konzept steckt dahinter? Ein vages «Einmal alles bitte», Hauptsache alle werden fündig? Oder verfolgt Geschäftsführer und Inhaber Ayhan Türküm mit diesem umfassenden Angebot einen konkreten Plan?
FITNESS TRIBUNE: Lieber Ayhan, ihr präsentiert auf eurer Website das «neue» Phoenix Fitness als grösser, besser, umfassender. Warum hast du dich für diese deutliche Erweiterung des Centers entschieden?
Ayhan Türküm: Während der Corona-Pandemie sind wir gut mit unserer Kundschaft umgegangen. Wir haben ihnen jeden Tag, an dem sie nicht trainieren konnten, gutgeschrieben. Dieses Entgegenkommen und die Qualität unserer Dienstleis-tung haben sich in der Umgebung derart herumgesprochen, dass uns die Leute nach der Pandemie regelrecht «die Bude gestürmt» haben.
Das Studio war irgendwann so überfüllt, dass keiner unserer 180 Spinde mehr frei war. Wir mussten also etwas unternehmen. Deswegen haben wir im Februar 2023 mit dem Umbau angefangen und sind Ende 2023 damit fertig geworden.
Wie haben deine Mitglieder auf das Vorhaben und den eigentlichen Umbau reagiert? Musstet ihr die Mitgliedspreise kurzzeitig senken?
Das Projekt haben wir unseren Mitgliedern bereits im Herbst 2022 präsentiert und sie waren begeistert. Wir haben aber darauf geachtet, ihnen nicht zu viel zu versprechen. Schlussendlich konnten wir uns während des Umbaus aber sogar selbst übertreffen und haben einiges mehr gemacht, als wir eigentlich vorhatten.
Preisanpassungen haben wir während der gesamten Umbauphase keine vorgenommen. Wir haben die Leute stetig gut in-formiert und ihnen aufgezeigt, was sie erwartet und welchen Mehrwert sie davon haben werden. Bevor wir Umbauzonen absperrten, haben wir das immer vorher klar kommuniziert. Und im Sommer wurden viele Kurse einfach auf der Wiese vor dem Gebäude gehalten. Es gab vielleicht fünf Reklamationen, mehr nicht. Wir haben heute sogar zehn Prozent mehr Mitglieder als vor der Pandemie.
Was habt ihr konkret verändert am Studio?
Der Krafttrainingsbereich mit den Freihanteln und den klassischen Plate-Loaded-Maschinen von Life Fitness oder Hammer Strength ist nun sehr exklusiv und umfasst allein schon fast 700 Quadratmeter.
Das ganze Studio hat sich um fast 900 Quadratmeter vergrössert. Wir haben alle Gruppenfitnessräume erneuert, den Eingangsbereich geöffnet und die Trainingsflächen verbrei-tert und vergrössert. Sämtliche Korridore wurden entfernt. Wir haben neben den Trainingsflächen auch Begegnungszonen eingerichtet, weil der soziale Aspekt des Trainings durch die Pandemie für unsere Kundschaft sehr wichtig geworden ist.
Hast du einen Unterschied hinsichtlich der Trainingsorientierung bei deinen Mitgliedern feststellen können, der auch für den Umbau eine Rolle gespielt hat?
Die jungen Leute, vor allem Frauen, sind krafttrainingsaffiner geworden. Unser Mitgliederzuwachs beruht auf wirklich vielen unter 20-Jährigen bzw. unter 25-Jährigen. Der klassische Bereich boomt extrem.
Allerdings haben wir nicht nur in das klassische Krafttraining investiert, sondern auch in die Digitalisierung mit milon X und milon Q Geräten. Wir haben mittlerweile 52 Maschinen, die sehr stark frequentiert werden.
Zwischen den Bereichen merkt man schon deutlich eine Altersverteilung – die Trainierenden über 50 und die unter 50. Aber wir versuchen, wirklich für jeden ein ganzheitliches Training anzubieten.