Über Ziele, Visionen und erste Erfolge
Am Samstag, den 25. Mai 2024, findet in der St. Jakobshalle in Basel zum zweiten Mal die HealthExpo statt, die weder Gesundheitsveranstaltung noch Produktmesse sein möchte, sondern ein Gesundheitserlebnistag. Das Ziel: Gesundheit für die Menschen erlebbar machen und sie dafür begeistern. Die Premiere 2023 lief mit 5000 Privat- und Businessbesuchern laut Veranstalter Alexander Huser sehr erfolgreich. Im nächsten Jahr soll die Zahl verdreifacht werden, auf 15 000. Blinder Optimismus oder realistisches Ziel? Und was genau ist mit «Gesundheit erlebbar machen» gemeint? Darüber haben wir mit Alexander Huser gesprochen.
FITNESS TRIBUNE: Lieber Alex, warum habt ihr vergangenes Jahr die HealthExpo ins Leben gerufen?
Alexander Huser: Die Idee kam von meinem Co-Veranstalter Professor Dr. em. Lukas Zahner. Er war 30 Jahre lang als Professor an der Universität Basel im Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit tätig und kam nun mit der Vision auf mich zu, Gesundheit für die Bevölkerung erlebbar zu machen. Mit dieser Idee, den Megatrend Gesundheit mit einem echten Erlebnis zu verbinden und die Menschen nachhaltig dafür zu begeistern, traf er einen Nerv bei mir.
FT: Was meinst du konkret mit «Erlebnis»?
AH: Die Zeit von stinklangweiligen Messen ist längst vorbei. Wer heute Erfolg haben will, muss Erlebnis und Kompetenz bieten. Unser Ziel ist es, der grösste Gesundheitserlebnistag inder Schweiz zu werden. Im letzten Jahr war z. B. die Krebsliga Schweiz zu Gast und brachte einen «begehbaren Darm» mit. Das war absolut cool, durch einen Ausstellungsdarm durchzugehen und diesen mal von innen zu sehen.
Wir wollen also nicht, dass die Aussteller nur an ihrem Tischchen stehen und Prospekte verteilen, sondern den Menschen mit ihren Produkten oder Dienstleistungen ein Erlebnis bieten.
FT: Ist das auch ein Hinweis für potenzielle Aussteller – sie sollen auf der HealthExpo ihre Produkte und Dienstleistungen mit Vor-Ort-Demonstrationen für die Besucherinnen und Besucher erlebbar machen?
AH: Du bringst es auf den Punkt. Um genau das geht es! Das besprechen wir natürlich mit jedem, der sich dafür interessiert, an der HealthExpo teilzunehmen. Wir sprechen mit den poenziellen Ausstellern darüber, dass sie die Vision, die Idee, den Spirit ihres Produktes bzw. ihrer Dienstleistung nachvollziehbar machen sollen, das muss rüberkommen. Diese Herangehensweise, das haben wir 2023 gesehen, ist das Erfolgsrezept. Kein Endverbraucher möchte eine Produktmesse ohne ein Erlebnis besuchen.
FT: 2024 setzt ihr dieses Konzept nochmals fort?
AH: Ja, aber wir ergänzen das gesamte HealthExpo-Angebot. Das Herzstück bleibt der Healthbereich, in dem u. a. Labore und Spitäler ihre Gesundheitsprodukte präsentieren. Der zweite Teil ist der Gesundheitskongress, auf dem die Besucherinnen und Besucher ebenfalls kostenlos – der gesamte Eintritt ist ja kostenlos – ihre Gesundheitskompetenzen durch Vorträge und Interviews zu gesundheitsrelevanten Themen von und mit Ärzten, Professoren, Experten erweitern können. Das Check-up-Angebot, von Fettmessung über Sehtest, Hörtest, Blutanalysen bis hin zu Lungenfunktionstests, wird aufgrund des Riesenerfolgs 2023 auf eine ganze Halle mit weit über 20 Ausstellern vergrössert.
2024 kommen ausserdem die Bereiche «Fitness-Business-Campus» und «Fitness» dazu. In Halle 2 stellen Anbieter aus dem Fitnessgerätebereich ihre Produkte, Fitnessfood und Fitnessdienstleistungen B2C-Besucherinnen und -Besuchern vor. Diese können sich so einen Überblick über das Angebot der Fitnessbranche verschaffen. Im «Fitness-Business-Campus» trifft die Fitnessindustrie auf Trainer, Fitnesscenterinhaber und Entscheider der Branche. Auch B2B-Teilnehmende haben die Möglichkeit, sich in Vorträgen oder einer Podiumsdiskussion weiterzubilden und das Event als eine wunderbare Plattform zur Erweiterung und Pflege des eigenen Businessnetzwerks zu nutzen. Egal, ob B2B- oder B2C-Kunde, das Ganze bleibt komplett kostenfrei.
Abgerundet wird die ganze Expo 2024 von der «Bike & Running World». Zwischen 40 und 50 Aussteller werden die neuesten Trends und Entwicklungen zu diesen beiden Themen präsentieren.
FT: Warum vereint ihr so viele Bereiche miteinander?
AH: Weil das Zielpublikum gleich bleibt, es sind immer die Menschen, die an einem gesunden Lebensstil interessiert sind.
FT: Als Aussteller ist die eigene Zielgruppe womöglich klar auf B2B oder B2C begrenzbar. Kann ich mich mit meinem Stand auch in den entsprechenden Hallen positionieren oder habe ich darauf keinen Einfluss?
AH: Das ist eine Grundvoraussetzung, die wir geschaffen haben, dass einerseits die Industriepartner, die ihre Produkte für Endpublikum anbieten, in Halle zwei zusammenfinden und andererseits die Industriepartner, die ein B2B-Publikum brauchen, in den Hallen vier und fünf im «Fitness-Business-Campus» angesiedelt sind. Alle Programmpunkte des «Fitness-Business-Campus» wie die Podiumsdiskussion und ein B2B-Netzwerk-Apèro finden in diesen beiden Hallen statt.
FT: Ist die Expo ein rein Schweizer Event oder ist sie auch international ausgerichtet?
AH: Wir finden dieses Jahr zum zweiten Mal statt und wollen natürlich nicht einen «auf dicke Hose» machen. Wir konzentrieren uns 2024 auf den Schweizer, den österreichischen und den süddeutschen Raum.
FT: Mit welchen Kosten müssen Aussteller rechnen?
AH: Das kommt natürlich immer darauf an, wie gross man sich präsentieren will. Standflächen gibt es bei uns schon ab 2450 Franken. Auf unserer Webseite healthexpo.ch unter dem Reiter «Veranstalter» sind alle Standflächen und Preise öffentlich einzusehen.
Wer Interesse hat, an der HealthExpo 2024 als Aussteller teilzunehmen, kann gern direkt mit mir Kontakt aufnehmen. So können wir schnellstmöglich offene Fragen klären und wichtige Themen besprechen.
FT: Wie sah es denn 2023 hinsichtlich Besucherzahlen und -struktur aus? Und was erwartet ihr diesbezüglich 2024?
AH: An der Premiere hatten wir 5000 Besucher, 80 Prozent B2C und 20 Prozent B2B. Durch die Erweiterung unseres Angebotes um die Bereiche «Fitness», «Fitness-Business-Campus», «Bike & Running World» rechnen wir 2024 mit rund 15 000 Teilnehmenden.
FT: Für B2B-Besucher, die von zahlreichen Angeboten profitieren, bleibt die Veranstaltung ebenfalls komplett kostenfrei?
AH: Ja, der Eintritt zu allen Angeboten der HealthExpo ist kostenfrei. Wir wollen Hürden vermeiden für das B2B- wie für das B2C-Publikum. Wir wollen sie zusammenbringen, weil es am Ende des Tages ohne B2C-Publikum auch kein B2B-Publikum gäbe.
FT: Machen wir noch einmal einen Schritt zurück. 2023 bist du ein grosses eigenes finanzielles Risiko für die Veranstaltungspremiere eingegangen. Hat es sich gelohnt? Und wie sieht es mit der Finanzierung für 2024 aus?
AH: Als Unternehmer trägst du immer kalkulierte Risiken. Die erste Veranstaltung war mehr oder weniger ein Blindflug, weil wir keine Ahnung hatten, ob unser Konzept bei Ausstellern und Publikum auf Interesse stösst. Umso mehr waren wir natürlich begeistert, als wir am Abend der Veranstaltung so viele enthusiastische Rückmeldungen erhalten haben. Einige Aussteller haben am gleichen Abend noch für 2024 gebucht. Es hat sich also gelohnt.
Die Finanzierung für die nächste HealthExpo wird selbstverständlich wieder ein Risiko sein. Du hast die Fixkosten der Halle, das Marketing, das Orgateam, das ein ganzes Jahr dafür arbeitet. Ob sich das am Ende des Tages wirklich lohnt, das wird sich erst zeigen. Professor Zahner und ich sind aber der Überzeugung, dass wir in den nächsten Jahren mit der HealthExpo den grössten Gesundheitserlebnistag der Schweiz schaffen und diesen fest in den Agenden von gesundheitsinteressierten Menschen etablieren können.
FT: Du hast das Stichwort Marketing genannt. Gibt es eine konkrete Marketingstrategie, um die HealthExpo bekannter zu machen und das Besucherziel von 15 000 zu erreichen?
AH: Dieser Gesundheitserlebnistag wird sich nur etablieren, wenn wir die Bevölkerung im Vorfeld informieren und sie für uns begeistern können. Das haben wir im kleinen Rahmen 2023 mit 5000 Besuchern bereits hinbekommen, ohne bekannt zu sein. Im kommenden Jahr legen wir noch ordentlich «Schippen» drauf. Wir haben das Potenzial und die Möglichkeiten, unser Besucherziel zu erreichen.
FT: Das Ziel für 2024 ist klar. Wohin soll es in Zukunft gehen?
AH: Ganz ehrlich, so weit sind wir noch nicht. Wir machen einen Schritt nach dem anderen. Wir bereiten uns seriös vor, planen alles sorgfältig, kümmern uns um tolle Aussteller und bieten im Endeffekt ein gelungenes Erlebnis für die Bevölkerung. Und der Rest wird sich ergeben. Aber wie eben schon gesagt, langfristig soll die HealthExpo der grösste Gesundheitserlebnistag in der Schweiz und ein fester Bestandteil in den Agenden werden. Da wollen wir hin.
Über den Interviewpartner
Alexander Huser (56) ist ein Urgestein der Schweizer Fitnessbranche. Seit über 35 Jahren leitet er die Geschicke seines Unternehmens, der GoodDays GmbH. Seine Events organisiert er mit grösster Leidenschaft und Hingabe und ist immer offen für frische Ideen zu innovativen Businesslösungen.
Nach der FitnessExpo organisiert und veranstaltet er gemeinsam mit seinem Co-Veranstalter Prof. em. Dr. Lukas Zahner nun die HealthExpo, die am Samstag, 25. Mai 2024, zum zweiten Mal ihre Tore öffnet.