Zielgruppen mit gutem Content besser erreichen

Hilfreich, motivierend, inspirierend

Auch ohne grosses Werbebudget guten Content kreieren, kann durch gezielte Massnahmen zur Suchmaschinenoptimierung (SEO) das Quäntchen Unterschied gegenüber den Mitbewerbern ausmachen. Die nachstehenden Impulse können Studiobetreiberinnen und -betreibern auf diesem Weg helfen.

Interessierte, die auf Google und YouTube suchen, wollen schnell und einfach an Informationen gelangen oder Lösungen für ihre Probleme finden (Alpar, Koczy & Metzen, 2015). Als «Problemlöser» können Sie und Ihr Studio die besten Lösungen und Dienstleistungen bieten – das nutzt Ihnen aber leider in der Praxis nur wenig, wenn Sie im Netz von potenziellen Neukunden nicht gefunden werden.

Suchmaschinenoptimierung immer wichtiger

Angesichts vergleichbarer Angebote, steigender Werbekosten und wachsendem Wettbewerbsdruck wird es zunehmend wichtiger, sich online bestmöglich zu positionieren, um aus dem Markt herauszustechen (Sens, 2020). Durch Suchmaschinenoptimierung (kurz: SEO) können Studios sich hier wichtige Wettbewerbsvorteile verschaffen und ihre Erfolgschancen deutlich steigern – ohne gleich das Online-Marketing-Budget zu belasten (Erlhofer, 2020).

Leider schöpfen bisher nur die wenigsten Studios das volle Potenzial der beiden grössten internationalen Suchplattformen aus, indem sie für ihre Websitetexte und/oder YouTube-Videos aktiv Suchmaschinenoptimierung (SEO) betreiben. Häufig fehlt es in der Praxis neben Zeit und Budget vor allem auch am nötigen Know-how, wie man auf Google und YouTube auch ohne bezahlte Werbung auf der ersten Suchergebnisseite (SERP= Search Engine Result Page) erscheint. Doch das muss nicht so bleiben.

Wertvolle Tipps für mehr Sichtbarkeit und Erfolg

Der nachfolgende Fünf-Punkte-Plan bietet Studios wertvolle Hilfestellungen, Praxistipps sowie zeiteffiziente Umsetzungsimpulse, wie man dieses «schlummernde» Marketingpotenzial effektiv nutzen und die eigenen Produkte/Dienstleistungen auf den ersten Ergebnisseiten bestmöglich positionieren kann.

Die einzelnen Schritte umfassen dabei die wesentlichen Aspekte von der Suchbegriff- bzw. Schlüsselwortsuche (sog. Keywords) über die Content-Planung/-Erstellung bis hin zur Analyse der entsprechenden Optimierungsmassnahmen. Da beide Suchplattformen auf ähnlichen Algorithmen und gleichen Keyword-Grundlagen basieren, lohnt es sich, bei der Umsetzung synchron vorzugehen. Dieses Vorgehen schafft in Sachen Zeiteffizienz und Stringenz wertvolle Synergieeffekte und wird sich langfristig in mehrfacher Hinsicht auszahlen.

1. Keyword-Recherche

Relevante Keywords spielen in der Suchmaschinenoptimierung eine zentrale Rolle und sind der Grundstein für alle nachfolgenden Umsetzungsschritte (Raymond, 2021). Denn nur wer weiss, welche Zielgruppe nach welchen Begriffen sucht, kann den Content auch entsprechend ausrichten, um online überhaupt gefunden zu werden und so eigene Angebote zielführend vermarkten zu können. Dieses strukturierte Vorgehen sorgt langfristig dafür, dass im Optimalfall aus Suchenden bzw. Interessierten auch zahlende Mitglieder werden. Eine solche «Umwandlung» nennt man in der Marketingpraxis «Conversion».

Die Recherche beginnt meist mit einem gemeinsamen Brainstorm-Meeting, in dem Sie zusammen mit Ihrem Team die wichtigsten Keywords zusammentragen und in einer Liste notieren. In einem weiteren Schritt können spezielle Tools, wie beispielsweise der Google Keyword-Planner, Google Trends, oder Google Suggest weitere wichtige Suchbegriffe liefern. Hierbei wird häufig zwischen Short-Tail- und Long-Tail-Keywords unterschieden (Schlömer, 2018). Short-Tail-Keywords sind einzelne Begriffe, wie z. B. «Fitnessstudio», und Long-Tail-Keywords sind längere Begriffskombinationen, z. B. «Bestes Fitnessstudio in Zürich». Long-Tail-Keywords haben zwar in der Regel geringere Suchvolumina, können aber in der Praxis zu besseren Conversion-Raten führen. Dies liegt daran, dass Menschen, die mithilfe längerer Begriffe recherchieren, allgemein «aktivierter» sind und nach einer spezifischeren Lösung in ihrem regionalen Umfeld suchen.

Nachdem Sie so die wichtigsten Keywords identifiziert haben, können Sie nun Ihre Website sowie die bestehenden Landingpages optimieren und über zusätzlichen Text-/Bild-/Video-Content (bspw. kurze Informationsartikel, Erklärvideos o. Ä.) Ihre Erfolgschancen weiter erhöhen.

2. Content-Planung mit Fachexperten

Fitnessstudios beschäftigen qualifizierte Fach- und Führungskräfte und verfügen damit automatisch über ein hohes interdisziplinäres Fachwissen – doch wird dieses Wissen auch im Rahmen der Vermarktung und Content-Erstellung immer zielführend genutzt?

Websitetexte, Blogartikel und Videos bergen ein grosses Marketingpotenzial und können Ihnen dabei helfen, Ihre Expertise auch nach aussen zu tragen. Indem Sie basierend auf der Keyword-Recherche thematisch passende Texte, Bilder und Videos erstellen, bieten Sie Informationen zu diversen Bereichen bzw. Lösungen für verschiedenste Bedürfnisse und können dadurch bei Interessierten punkten.

Wählen Sie dafür im ersten Schritt unternehmenseigene Expertinnen und Experten für die jeweiligen Themengebiete (Training, Ernährung usw.) aus und gehen Sie gemeinsam an die Content-Planung. Wenn Marketing- und Fachexperten einzelner Bereiche dabei von Anfang an eng zusammenarbeiten, sichert das eine hohe Qualität der Inhalte und sorgt für eine zeiteffiziente Umsetzung. Doch wie sollte geeigneter Content aussehen? Die Texte, Bilder und Videos sollten immer anhand bestimmter Kriterien charakterisiert, strukturiert und ausgerichtet sein. Folgende Anhaltspunkte können als Orientierung dienen: Content für Google und YouTube sollte immer hilfreich, inspirierend, motivierend und/oder aktivierend sein (Weller & Harmanus, 2020).

Für die weitere Umsetzung bietet es sich an, einen internen Content-Koordinator zu benennen, der die Inhalte bei den verschiedenen Experten «eintreibt» und einen Content-Plan erstellt.

Dieser Plan sollte mindestens folgende Punkte beinhalten: Keywords, Thema, Titel, Zielgruppe, Content-Art (Interview, Trainingsvideo o. Ä.), zuständige Umsetzungsverantwortliche bzw. Ansprechpartner sowie einen strukturierten Zeitplan inklusive relevanter Deadlines von der Erstellung bis zur Veröffentlichung. Beachten Sie bei der Planung, dass der Content immer im Einklang mit Ihrem Markenversprechen und den Bedürfnissen Ihrer Zielgruppe(n) stehen sollte.

3. Optimale Produktion von zielführendem Content

Auf Basis der Keywords (1.) und der geplanten Content-Schwerpunkte (2.) können Sie und Ihr Team nun gemeinsam an die Produktion der jeweiligen Beiträge gehen. Wo möglich, bietet es sich an, die einzelnen Themen parallel im Text-, Bild- und Videoformat umzusetzen. Das sorgt für einen guten Content-Mix und schafft bei der Umsetzung wertvolle Synergieeffekte (Zeiteffizienz, Stringenz etc.). Um eine hohe Conversion-Rate zu erzielen, sollte der Inhalt jeweils direkt mit einem spezifischen Angebot verknüpft sein.

Texte/Blogartikel: Verwenden Sie die Keywords in den Überschriften (H1), im Titel sowie im Artikeltext, idealerweise zu Beginn des Textes. Setzen Sie Bilder ein und sorgen Sie am Ende für eine klare Handlungsaufforderung bzw. einen Call-to-Action (CTA). Dieser CTA kann dann zum Beispiel direkt auf einen Buchungskalender zu einer Dienstleistung, z. B. Personal Training, führen. Bei Artikeln ist es besonders wichtig, dass sie einen guten, natürlichen Lesefluss aufweisen. Deshalb sollte auf die inflationäre Verwendung einzelner Keywords verzichtet werden. Arbeiten Sie lieber auch mit Synonymen und sorgen Sie für Varianz.

Videos: Die Keywords sollten im Video (gesprochen), im Untertitel sowie im Titel und in der Videobeschreibung entsprechend verwendet werden. Je früher Sie im Video oder im Text erwähnt werden, desto besser. Ziel muss es sein, dass das Video so lange wie möglich angeschaut wird. Deshalb sollte der Clip direkt Aufmerksamkeit erregen und einen Spannungsbogen bis zum Ende aufweisen. Dies erreichen Sie mit einem einfachen Einstiegsimpuls zu Beginn, einer klaren Struktur über den Verlauf des Videos hinweg und kurzweilig vermitteltem Expertenwissen.

Im Rahmen der Content-Erstellung für Google und YouTube gibt es viele technische Gemeinsamkeiten – jedoch sind auch einige Unterschiede zu beachten; z. B., dass YouTube im Gegensatz zu Google kürzere Überschriften bevorzugt.

4. Querverlinkungen und Backlinks nutzen

Interne Verlinkungen helfen Google, Ihre Website thematisch besser einzuordnen. Beachten Sie bei der Erstellung neuer Artikel, dass sich diese Beiträge deshalb aufeinander beziehen sollten. Nutzen Sie sogenannte Ankertexte regelmässig, um auf andere interne Seiten/Beiträge zu verlinken. Auch auf YouTube sind interne Verlinkungen wichtig. Nutzen Sie die Optionen «Playlists», «Cards» oder «Endcards», um Ihre Videos zielführend miteinander zu verbinden.

Externe Verlinkungen, sogenannte Backlinks, geben Ihrer Seite zusätzlich mehr Glaubwürdigkeit und schaffen Vertrauen aufseiten von Suchmaschinen und Websitebesuchern. Im besten Fall erhalten Sie Backlinks von etablierten Websites, die ihrerseits bereits ein hohes Ansehen geniessen. Je mehr professionelle Unternehmen/Websites auf Sie und Ihre Beiträge verlinken, umso besser. Backlinks kann man bspw. erlangen, indem man einen Gastartikel auf solchen Websites veröffentlicht.

Backlinks sind neben gutem Content eines der wichtigsten Ranking-Signale für Google und können stark beeinflussen, wie weit oben ein Artikel in den SERPs gerankt wird. Auch für YouTube-Videos bedeuten mehr Backlinks mehr Glaubwürdigkeit, was ein höheres Ranking auf den YouTube-SERPs zur Folge hat. Die Einbettung von Videos auf anderen Websites und Kanälen oder das Gastblogging auf grösseren YouTube-Kanälen sind ebenfalls geeignete Methoden, um ein höheres Ranking zu erreichen. Abschliessender Tipp: Verlinken Sie immer auch Ihr Google-Unternehmensprofil mit Ihrer Website und dem YouTube-Account und stellen Sie so sicher, dass all Ihre Kanäle optimal vernetzt sind.

5. Analyse und kontinuierliche Weiterentwicklung

Analysieren Sie regelmässig Ihre Weiterentwicklung hinsichtlich der Sichtbarkeit anhand von relevanten Klickzahlen, Rankingpositionen usw. Nutzen Sie dafür z. B. die Google Search Console oder YouTube Insights. Mit diesen hilfreichen Tools können Sie nicht nur den Erfolg Ihrer Massnahmen untersuchen, sondern auch sukzessive mehr über die Zusammensetzung Ihrer Zielgruppen erfahren. Durch diese wertvollen Erkenntnisse können Sie Ihren Content weiter optimieren und neue Ideen für weitere Content-Beiträge generieren.

Beachten Sie dabei aber, dass Entwicklungen häufig nicht unmittelbar sicht- bzw. messbar sind.

Fazit

Für die Suchmaschinenoptimierung muss man Geduld mitbringen, denn Veränderungen in den SERPs machen sich oftmals erst nach einigen Monaten bemerkbar – sind dafür aber deutlich nachhaltiger.

Mit dem richtigen Content-Mix und einer passenden SEO-Strategie können Studios ihre Sichtbarkeit deutlich verbessern und sich dadurch wichtige Wettbewerbsvorteile verschaffen. Der aufgezeigte Fünf-Punkte-Plan liefert nützliche Ansätze und Impulse dafür, wie das schlummernde Marketingpotenzial der beiden grössten internationalen Suchplattformen zielführend genutzt werden kann – sowohl für die Mitgliedergewinnung als auch zur Umsatzsteigerung.

Auszug aus der Literaturliste
Erlhofer, S. (2020). Suchmaschinen-Optimierung – Das umfassende Handbuch (10., aktualisierte und erweiterte Auflage). Bonn: Rheinwerk Verlag.

Schlömer, B. (2018). Inbound! – Das Handbuch für modernes Marketing. Bonn: Rheinwerk Verlag.

Sens, B. (2020). Das SEO-Cockpit: 8 Phasen einer erfolgreichen SEO-Strategie für bessere Google Positionen. Wiesbaden: Springer Gabler Verlag.

Weller, R. & Harmanus, B. (2021). Content Design: Das Handbuch für Conversion- orientierte Content Marketer, Webdesigner & Unternehmer. München: Carl Hanser Verlag.

Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie bitte info@fitness-tribune.com.

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Frederik Neust

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Roman Spitko

Über die Autoren
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Frederik Neust

Frederik Neust ist Fitnessökonom und hilft innovativen Firmen, den Markteintritt in Asien zu schaffen und nachhaltig «digitale Muskeln» aufzubauen. Er ist Dozent der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und Referent der BSA-Akademie. www.dhfpg-bsa.de
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Roman Spitko

Roman Spitko schloss ein Studium der Betriebswirtschaftslehre sowie ein Master-in-Commercial-Law-Studium (LLc. M.) ab. Er ist Dozent der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und Referent der BSA-Akademie. Zudem hat er die Fachleitung Management/Ökonomie inne. www.dhfpg-bsa.de
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