INJOY in Krems – ein Center zum Verlieben

«Der Mensch steht im Mittelpunkt unserer Arbeit»

Das INJOY in Krems ist kein typisches Franchisestudio – seit 2019 wird hier testweise ein neues Konzept ausprobiert. Ganz klar im Vordergrund stehen dabei die Trainierenden selbst und ihr Wohlbefinden beim Training. Studioinhaber Jürgen Kreitner hat uns einen Einblick in die Ideen und Überlegungen hinter dem Konzept gegeben.

Gedeckte Farben, warmes Licht und klare Wege – im INJOY in Krems an der Donau wird sichtlich viel Wert auf eine angenehme Clubatmosphäre gelegt, in der der Mensch im Mittelpunkt steht. Daher werden beispielsweise auch nicht die Geräte angeleuchtet, sondern die Menschen, die daran trainieren. Auch Fernseher und Monitore sucht man in dem Fitnessclub in der Donaustadt vergebens. Stattdessen sind die Blickachsen in das Zentrum des Studios gerichtet. Dort, in der Mitte, befindet sich eine kleine Gastronomie mit gemütlichen Sitzgelegenheiten, Siebträgermaschine und einem Essensangebot. «Wir möchten, dass die Leute bei uns verweilen und dass sie miteinander kommunizieren. Und tatsächlich wird dieses Angebot von unseren Mitgliedern auch gern genutzt», erklärt Jürgen.

Einer dieser Treffpunkte innerhalb des Studios ist mit Sicherheit der lange Tisch in der Mitte der Gastronomie, der auch symbolisch eine Brücke zwischen den beiden verschiedenen Trainingsbereichen des Studios schlägt. Die zwei unter-schiedlichen Gruppen können so jeweils «ungestört» trainieren und schliesslich wieder in der Mitte zusammenkommen. Die Möglichkeit, soziale Kontakte zu knüpfen und Menschen zu connecten, die ihre Freude an Fitnesstraining teilen, ist ein wesentlicher Punkt des INJOY-Projektkonzepts in Krems.

Zwei Trainingsausrichtungen, eine Community

Doch wer sind eigentlich diese beiden Gruppen? Als Jürgen 1998 den Fitnessclub gründete, war das INJOY in Krems – wie INJOY-Fitnessstudios auch heute noch – dem gesundheitsorientierten, präventiven Training verschrieben. Trainierende, die aus Lifestylegründen in den Club in Krems kamen, waren eher eine Seltenheit. Die grosse Mehrheit trainierte aus Gesundheitsaspekten. Aufgrund der herausragenden Betreuungsqualität und Fachkenntnis der Mitarbeitenden etablierte sich so auch schnell ein Ruf: «Wir galten in der Stadt als Gesundheitsstudio mit hoher Qualität, aber auch als etwas teurer, zudem als Studio für ältere Generationen», denkt Jürgen zurück.

Mit dem Umzug des Clubs in neue Räumlichkeiten im Jahr 2019 ändert sich auch die konzeptionelle Ausrichtung: mehr Dynamik – so der Anspruch – und gleichzeitig die bestehenden Kunden halten. Dieser Herausforderung, auf der einen Seite ein jüngeres Publikum anzusprechen und auf der anderen Seite die älteren Mitglieder nicht zu verlieren, begegnet Jürgen mit zwei Trainingsbereichen. Dabei ist die Idee ganz klar, nicht die Generationen voneinander zu trennen, sondern zwei Angebote zu eröffnen, die sich an verschiedenen Trainingsinteressen orientieren. So gibt es nun im INJOY in Krems zum einen den Bereich mit Hightechgeräten und zum anderen den Bereich für freies Training mit Plate-Loaded-Geräten, Lang- und Kurzhanteln sowie einer Fläche für Functional Training.

«Wir haben die fitnessaffinen Menschen, die den Prozess des Trainings geniessen und sich daher vor allem im freien Bereich aufhalten, und wir haben Trainierende, denen es um den Nutzen geht. Sie wissen, dass Fitnesstraining gut für sie ist, möchten sich damit aber nicht im Detail befassen. Für sie geht es um Effizienz, weshalb man sie zumeist an den geführten Hightechgeräten findet, wo die individuellen Einstellungen von den Geräten selbst vorgenommen werden», erklärt der Studioleiter. Die beiden Trainingsbereiche werden dabei gleichermassen von allen Altersgruppen wie auch allen Geschlechtern genutzt.

Trainingsbetreuung – ganz nah an den Bedürfnissen der Mitglieder

Mit dem neuen Konzept hat sich auch eine neue Art der Trainingsbetreuung etabliert. Trainierende im freien Bereich kommen auf die Trainerinnen und Trainer zu, um sich von ihnen Tipps abzuholen und um im Internet gesehene Übungen verifizieren oder falsifizieren zu lassen. «Stimmt das wirklich oder was ist deine Meinung dazu?», zitiert Jürgen die Trainierenden. «Die Leute hinterfragen kritisch, was sie in diversen Apps oder bei YouTube sehen.» Und für fachliches Know-how und Hilfestellungen sind sie bei den Mitarbeitenden des INJOY an richtiger Stelle. Alle Trainerinnen und Trainer sind entsprechend fachlich ausgebildet und verfügen darüber hinaus über Zusatzqualifikationen, wie z. B. als Reha-Trainer.

«Die Kunden nehmen uns als echte Berater und Tippgeber wahr. Ich merke auch, dass diese Rolle meinen Mitarbeitern viel mehr Spass macht und sie motiviert.» Selbstverständlich gehört es für die Trainerinnen und Trainer auch dazu, Trainingspläne zu erstellen oder beispielsweise die Trainierenden an den geführten Geräten für das freie Training zu begeistern. «Wir bieten ihnen an, zum Beispiel auch mal Kniebeuge mit einer Langhantel zu versuchen, um sich weiterzuentwickeln, aber natürlich drängen wir niemandem etwas auf», erklärt Jürgen.

Mehr Flexibilität – mehr Zufriedenheit

Diese «Freiheit», diese Individualität spiegelt sich auch im flexiblen Tarifkonzept des INJOY in Krems wider. Während früher Jahres- oder Zweijahresabos geschlossen wurden und auf die Einhaltung von Kündigungsfristen gepocht wurde, erfreuen sich die Mitglieder heute grosser Freiheiten. Zu dem «Grundabo» können die Kundinnen und Kunden ganz nach individuellem Belieben Sauna, Getränke und Gruppenkurse flexibel dazu oder auch mit einer Kündigungsfrist von vier Wochen wieder wegbuchen. «Wir haben uns einfach an das Verhalten unserer Kunden angepasst. Vor 20 Jahren haben die Mitglieder ihre Freizeit bei uns verbracht und sind entsprechend auch mehrmals pro Woche in den Club gekommen, um zu trainieren und in die Sauna zu gehen. Heute kommen die Leute im Schnitt nur einmal pro Woche für ihr Training zu uns», argumentiert Jürgen. All-inclusive-Tarife passen demnach nicht mehr zu den Wünschen und Bedürfnissen der Kremser INJOY-Kundinnen und -Kunden.

Und der Erfolg gibt Jürgen und seinem Tarifkonzept recht: Durch die Anpassung des Tarifkonzepts auf Individualität und Flexibilität schliessen im Schnitt neun von zehn Interessierte nach ihrem zweiwöchigen Probetraining eine Mitgliedschaft ab. «Unseren Mitgliedern diese völlige Flexibilität zu gewähren, war aus unternehmerischer Sicht ein riesiger Schritt. Aber es funktioniert!», freut sich der Geschäftsführer.

Wer gern kommt, bringt auch gern wen mit

Damit ein solches Konzept funktioniert, ist die Kundenbindung das A und O. In Krems setzt man daher – passend zum Gesamtkonzept – auf die Empfindungen der Mitglieder. Eine Atmosphäre zu schaffen, in der die Trainierenden sich wohl-fühlen und daher auch gern Zeit verbringen, ist hier ein wesentlicher Aspekt. Von der hygienischen Sauberkeit und der Klimaanlage im Sommer über das Beduftungssystem sowie frische Blumen- und Pflanzenarrangements, die von einem Gärtner gepflegt werden, bis hin zur durchgehenden Anwesenheit von Mitarbeitenden – dies alles sind Punkte, die den Mitgliedern vielleicht nicht direkt auffallen, aber enorm zum Wohlfühlfaktor beitragen. «Unsere Idee dazu war, dass ein Fitnessclub so wirken muss, wie wenn man sich verliebt. Was man so anziehend an der anderen Person findet, kann man häufig gar nicht so genau in Worte fassen. Es ist halt einfach so», erklärt Jürgen.

Der Gedanke, auf so subtile Art die Kunden zu binden, geht auf. Mehr noch: Die Mitglieder des INJOY in Krems sind so zufrieden, dass sie den Fitnessclub gern weiterempfehlen. So lässt sich der Grossteil der Neuanmeldungen auf die Empfehlungen von Mitgliedern zurückführen. Jürgen und sein Team sind aber auch auf Social Media aktiv. Der Marketingfokus liegt dabei aber weniger darauf, zu zeigen, wie wichtig Fitnesstraining ist, sondern es wird viel mehr Wert darauf gelegt, deutlich zu machen, dass es für die Menschen eine Bereicherung ist, im INJOY in Krems Zeit zu verbringen – dass es schön ist, dort zu sein und zu trainieren.

Digitalisierung? Nur da, wo sie sinnvoll ist!

Auf die Frage nach dem Stand der Digitalisierung macht der Studioinhaber klar, dass zwar selbstverständlich auch in Krems verschiedene Abläufe digitalisiert sind – wie etwa Einlass oder Kündigung/Auszeit via Studio-App –, die Interaktion zwischen Menschen aber unersetzbar ist. «Wir haben bewusst keine sogenannten betreuungsfreien Öffnungszeiten und wir haben auch bewusst keinen Snackautomaten oder einen Selbstbedienungsbereich. Ich glaube, die persönliche Note macht einen Unterschied.»

Diese Einstellung zeichnet sich auch bei den angebotenen Kursformaten ab. Zwar bietet das INJOY in Krems auch virtuelle Kurse an, zu den Stosszeiten setzt man aber auch hier auf die persönliche Begegnung. «Die virtuellen Kurse sind vor allem ein Zusatzangebot und kein Ersatz für Livekurse mit Trainerinnen und Trainern. Aber sie werden vor allem von neuen Kundinnen und Kunden gern genutzt, die sich anfangs nicht trauen, einen Livekurs zu besuchen, weil sie denken, sie würden es vielleicht nicht schaffen, mitzuhalten. Wenn sie dann aber sehen, dass es ihnen gelingt, gehen sie auch lieber in die Livekurse, denn sie wollen dann auch die Dynamik und das Feeling der Gruppe spüren.»

«Wir sind ein etwas anderes Gym»

Die klare Ausrichtung auf die Menschen selbst, auf ihre individuellen Bedürfnisse und Wünsche wird in jedem Detail des INJOY in Krems deutlich. Vom Innendesign über die Trainingsbetreuung bis hin zur Abogestaltung zeigen Studioinhaber Jürgen und sein Team, dass der Mensch im Mittelpunkt steht.

Der Studioinhaber

Jürgen Kreitner (55) hat 1998 das INJOY in Krems eröffnet. Seit 2002 ist er zudem als selbstständiger Berater tätig, u. a. als Partner des INJOY Franchisesystems. 2019 erfolgte ein Standortwechsel des Fitness- clubs sowie die Adaption des neuen Konzepts. Jürgen Kreitner beschäftigt zehn Mitarbeitende.

Fotos: INJOY Krems

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