Employer Branding: So sichern Fitnessstudios langfristig Fachkräfte

Auch die Fitnessbranche steht in einem sich verschärfenden Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeitende. Der zunehmende Fachkräftemangel betrifft inzwischen auch nahezu alle Bereiche gesundheitsorientierter Bewegungsanbieter. Gleichzeitig verändern sich die Erwartungen potenzieller Bewerberinnen und Bewerber spürbar: Neben einem sicheren Arbeitsplatz gewinnen Entwicklungsperspektiven, Sinnhaftigkeit und eine gelebte Unternehmenskultur mehr und mehr an Bedeutung.

Wie gewinnen und halten Fitnesscenter qualifizierte Mitarbeitende in Zeiten des sich ausdehnenden Fachkräftemangels? Eine starke Arbeitgebermarke, gezielte Talententwicklung und eine glaubwürdig gelebte Unternehmenskultur nehmen zusammen mit authentischer Unternehmenskommunikation eine zentrale Rolle ein. 

Arbeitgeberattraktivität als strategische Aufgabe

Die systematische Entwicklung einer Arbeitgebermarke kann die Arbeitgeberattraktivität nachhaltig steigern und Wettbewerbsvorteile auf dem Arbeitsmarkt generieren (Heide, Schröder, Wittemann & Don, 2024). Dabei umfasst das sogenannte Employer Branding weit mehr als einfache Marketingmassnahmen. Vielmehr geht es darum, ein authentisches sowie glaubwürdiges Bild des Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber zu vermitteln, das intern gelebt und extern kommuniziert wird. Für Betreiber und Entscheider von Fitness- und Gesundheitscentern bedeutet das, Werte wie Mitarbeiterorientierung, Teamgeist und Verantwortungsübernahme nicht nur zu betonen, sondern im Arbeitsalltag konsequent umzusetzen. Dies erfordert strukturelle Klarheit in Rollen, Entwicklungspfaden und Feedbackprozessen – aber auch emotionale Intelligenz in der Führung. Gerade in einem personenzentrierten Dienstleistungsumfeld wie der Fitness- und Gesundheitsbranche prägt das Verhalten der Mitarbeitenden die Qualität der Kundenbeziehung wesentlich.

Nachhaltige Personalarbeit lohnt sich

Talententwicklung und individuelle Förderung rücken zunehmend ins Zentrum erfolgreicher Personalstrategien. Auch die Fitness- und Gesundheitsbranche hat dies erkannt: Im Jahr 2024 haben 97,2 Prozent der Schweizer Fitnesscenter ihre Mitarbeitenden weitergebildet (swiss active, 2025). Besonders Berufseinsteigende suchen nach transparenten Karrierepfaden und nachvollziehbaren Weiterbildungsoptionen. Unternehmen, die diese aktiv anbieten, erhöhen nicht nur ihre Attraktivität, sondern auch die langfristige Mitarbeiterbindung. Gleichzeitig fördern sie die interne Innovationskraft und leisten einen Beitrag für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg. Die Etablierung eines professionellen Entwicklungsmanagements –etwa durch individuelle Karriereplanung und strukturierte Mentoringprogramme – gilt als wirkungsvoller Hebel im Wettbewerb um Talente. Hier zeigt sich, wie Personalentwicklung zur strategischen Säule der Unternehmensführung werden kann.

Im Interview erläutert Marcel Haasters, Leiter des Talentmanagements bei der Kieser Training AG, wie aufbauend auf diesen Entwicklungen eine starke Arbeitgebermarke entsteht und welche Massnahmen nach seinen Erfahrungen wirkungsvoll sind, um sowohl das Recruiting als auch die Mitarbeiterbindung nachhaltig zu verbessern.


Literaturliste

Heide, M. P., Schröder, S., Wittemann, N., & Don, P. (2024). Employer Branding – Employer Attractiveness as a New Mindset in the Healthcare Sector. Management Dynamics in the Knowledge Economy, 12(1), 70–85.

swiss active (Hrsg.). (2025). Eckdaten der Schweizer Fitnesswirtschaft 2025. Zürich: Hrsg.

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