Zwischen Kosmetik, Fitness und Führung: Die Erfolgsgeschichte von Barbara Schütz

Barbara Schütz über ihre Unternehmerinnenkarriere, Herausforderungen in männerdominierten Branchen und warum nachhaltiger Erfolg Teamgeist, Leidenschaft und Ausdauer braucht. Frauenförderung ist ihr wichtig – Quotenlösungen lehnt sie jedoch ab.

„Als mein Mann und ich uns kennenlernten, haben wir schnell erkannt, dass wir ein gutes Team sind und gemeinsam etwas auf die Beine stellen wollen. Also haben wir vor 22 Jahren unsere erste gemeinsame Vertriebsfirma für professionelle Kosmetikprodukte und -geräte gegründet. Einige Zeit später übernahmen wir die Beauty Corner in Bassersdorf. Auf einer Fachmesse in Seoul sind wir dann zufällig über Inbody ‚gestolpert‘, was dazu führte, dass wir nun seit neun Jahren mit der best4health GmbH den Generalvertrieb für Inbody in der Schweiz führen.

Als Frau musste ich einfach immer mehr leisten

Ich war schon mit Mitte 20 im Rohstoffhandel für Lebensmittel und kosmetische Produkte tätig – eine sehr männergeprägte Domäne. Ich habe damals schnell gemerkt, dass ich mich mit meiner Kompetenz beweisen muss. Als Frau musste ich einfach immer etwas mehr leisten und etwas mehr können, um zu überzeugen. Gleichzeitig war es nicht leicht, das richtige Mass zu finden – was bei Männern als durchsetzungsfähig galt, hiess bei Frauen ganz schnell: ‚Die hat Haare auf den Zähnen.‘

Heute bin ich reifer und habe viel Erfahrung gesammelt. Ich weiss, was ich tue und was ich kann. Das merken die Menschen schnell und das macht es einfacher für mich. Gleichzeitig muss ich sagen, dass mein Mann Thomas und ich als absolute Neulinge in die Fitnessbranche kamen und dort sehr offen und herzlich aufgenommen wurden. Ich bin nicht nur als Frau von Thomas, sondern sofort auch als Unternehmerin akzeptiert worden.


Erfolg ist ein Marathon, kein Sprint

Barbara Schütz

Führung ist charakterabhängig

Ich würde nicht pauschal sagen, dass Frauen anders führen als Männer. Das ist sehr stark von deiner individuellen Persönlichkeit und deinen Erlebnissen abhängig. Ich sehe heute eher eine starke Veränderung bei den Männern. Mittlerweile dürfen auch sie ganz andere Facetten von sich zeigen als früher und das wirkt sich oft auch auf das Führungsverhalten aus. Wenn man als Team ein Unternehmen führt – unabhängig von der geschlechtlichen oder persönlichen Konstellation –, ist es meiner Meinung nach entscheidend, dass du ein gemeinsames Ziel hast, dem du alles andere unterordnest. Dies ist eine wichtige Basis für Erfolg.

Junge Menschen zu fördern, ist mir eine Herzensangelegenheit

Da ich früher mehr mit Männern zusammengearbeitet habe, habe ich auch viel von ihnen gelernt. Die verschiedenen Sichtweisen haben mich in meiner Entwicklung weitergebracht und oft auch inspiriert. Ich hoffe aber sehr, dass ich heute jungen Frauen in der Businesswelt eine Orientierung bieten und ihnen positive Dinge mit auf den Weg geben kann. Junge Mitarbeiterinnen und generell junge Menschen zu fördern, ist mir eine Herzensangelegenheit.

Die Förderung von Frauen bietet der gesamten Unternehmenswelt einen Vorteil. Dabei bin ich persönlich keine Freundin von Quotenregelungen und derartigen Dingen. Es geht vielmehr um einen offenen Blick auf die Fähigkeiten und Stärken der einzelnen Person. Diese gilt es zu erkennen und zu unterstützen. Deshalb ist es wichtig, Frauen zu fördern und sichtbar zu machen. Gleichzeitig braucht es Leidenschaft und Commitment für das, was wir tun. Nachhaltiger Erfolg ist ein Marathon und kein Sprint. Wir müssen alles geben, uns gegenseitig unterstützen und dabei mit unseren Kräften sinnvoll haushalten.“

Porträtbild von Barbara Schütz

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