Die Fitness- und Gesundheitsbranche wächst seit Jahren kontinuierlich – sowohl im Hinblick auf das Angebot als auch auf die Zahl selbstständiger Akteure. Besonders Personal Trainer nehmen dabei eine Schlüsselrolle ein, da sie individuelle Betreuung und Gesundheitsförderung auf einem hochprofessionellen Niveau anbieten. Gleichzeitig steht gerade diese Berufsgruppe oft vor Herausforderungen, wenn es um ihre eigene soziale und finanzielle Absicherung geht.
Laut den „Eckdaten der Schweizer Fitnesswirtschaft 2025“ stieg der Anteil der Fitnesscenter, die Personal Training in ihr Angebotsportfolio integriert haben, von 35,3 Prozent im Jahr 2021 auf beachtliche 62,6 Prozent im Jahr 2024. Personal Trainer nehmen damit eine Schlüsselrolle in der Schweizer Fitness- und Gesundheitsbranche ein. Viele von ihnen arbeiten auf selbstständiger Basis.
Strukturelle Herausforderungen für Selbstständige
Selbstständige im Fitnessbereich, insbesondere Personal Trainer, unterliegen in vielen Fällen nicht der obligatorischen beruflichen Vorsorgepflicht, wie sie für Angestellte besteht (KMU-Portal, 2024). Das Schweizer Vorsorgesystem basiert auf dem Drei-Säulen-Prinzip, wobei die zweite Säule – die berufliche Vorsorge – nur dann greift, wenn ein Anstellungsverhältnis vorliegt oder eine kollektive Lösung über einen Verband ermöglicht wird (Bundesamt für Sozialversicherungen [BSV], 2023).
Wer keine Mitarbeitenden beschäftigt, fällt somit oft aus dem System. Die Folge ist eine unzureichende Absicherung im Fall von Erwerbsunfähigkeit oder Tod sowie ein deutlich erschwerter Vermögensaufbau für das Alter. Die Situation verschärft sich durch das Fehlen gesetzlicher Verpflichtungen zur Krankentaggeld- oder Unfallversicherung, was zu existenziellen Risiken führen kann (Amati, 2025).
Im Spannungsfeld zwischen Prävention und Risiko
Während Personal Trainer ihre Klienten auf dem Weg zu mehr Gesundheit, Mobilität und Lebensqualität begleiten, bleibt ihre eigene ökonomische Stabilität langfristig häufig unsicher. Die Erkenntnis, dass körperliche Fitness allein nicht genügt, sondern auch finanzielle Prävention essenziell ist, setzt sich nur langsam durch. Dabei bieten moderne Versicherungskonzepte durchaus praktikable Lösungen, die passgenau auf die Bedürfnisse dieser Berufsgruppe zugeschnitten sind.
Lösungsansätze über Kollektivlösungen
Innovative Versicherungslösungen und Kooperationen mit Branchenverbänden bieten attraktive Möglichkeiten für Selbstständige. Durch sogenannte Kollektivanschlüsse oder branchenspezifische Rahmenverträge erhalten auch Einzelunternehmer Zugang zu einer strukturierten beruflichen Vorsorge. Solche Modelle tragen zur Absicherung bei und fördern auch die Professionalisierung und Attraktivität des Berufsbildes. Gerade in einem Sektor, der stark auf Gesundheit und Prävention ausgerichtet ist, erscheint es nur folgerichtig, dieses Prinzip auch auf die wirtschaftliche Seite zu übertragen.
Wie eine solche Lösung konkret aussieht und was bei der Wahl der richtigen Versicherungslösung beachtet werden sollte, erläutern zwei erfahrene Experten aus dem Bereich Vorsorge und Vermögensplanung der AXA im folgenden Interview.
Literaturliste
Amati, S. (2025). Vorsorge für Selbstständige: Was braucht es wirklich? Verfügbar unter https://www.axa.ch/de/unternehmenskunden/blog/gruendung-und-innovation/selbstaendigkeit-sicherheit-vorsorge.html
Bundesamt für Sozialversicherungen [BSV]. (2023). Sozialversicherungen für Selbstständigerwerbende. Verfügbar unter https://www.bsv.admin.ch/bsv/de/home/informationen-fuer/selbststaendige/sozialversicherungen-selbststaendige.html
KMU-Portal. (2024). Altersvorsorge bei Selbstständigen: Was man wissen sollte. Verfügbar unter https://www.kmu.admin.ch/kmu/de/home/aktuell/monatsthema/2024/altersvorsorge-bei-selbststaendigen-was-man-wissen-sollte.html
swiss active (Hrsg.). (2025). Eckdaten der Schweizer Fitnesswirtschaft 2025. Zürich: Hrsg.